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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 548 -
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548 Roheisen, beziehungsweise zu Gußeisen verschmolzen wurden, während in der neueren Periode dieses Verschmelzen bei weitem vorwiegend mittelst der aus Steinkohlen erzeugten Coakes geschieht. Die bisher in Betracht gezogenen Eisensteine vornehmlich der Komoraner Schichten aus der böhmischen Silurmulde hatten und haben nun an und für sich (vermöge ihres allgemein sehr bedeuteudeuQuarzgehaltes und ihres durchschnittlich doch nur mäßigen Eisengehaltes) einzig und allein die Eignung zur Verschmelzung mit Holzkohle, liefern aber hierbei (vermöge ihres Phosphorgehaltes) ein vorzügliches Material zur directen Erzeugung tadelloser Gußwaaren, wie solche namentlich in den Horovitzer Eisenwerken zu Komorau (gegenwärtig dem Fürsten von Hanau gehörig) hergestellt werden. Die meisten anderen Eisenhochöfen Böhmens, welche lediglich auf die Verwendung der gewissen Eisensteine aus den Komoraner Schichten angewiesen sind, können in Ermanglung eigener, beziehungs- weise billiger Holzkohlen mit der Großproduction der Coakes-Hochösen der Neuzeit nicht concurriren, weßhalb denn auch viele dieser alten Holzkohlen-Hochöfen ganz eingegangen sind und viele der aufgezählten Eisensteinbergbaue heute nicht im Betriebe stehen. Die böhmische Silurmulde läßt uns indeß auch für die Eisenindustrie der Neuzeit, also für die Großproduction in den Eoakes-Hochöfen durchaus nicht im Stich. Dieselbe birgt vielmehr in ihren geologisch (im Vergleich mit den Komoraner) jüngeren Schichten einen nicht minder werthvollen Schatz an Eisenerzen für den Coakesbetrieb, als es die Erze der Komorauer Schichten für den Holzkohlenbetrieb waren und theilweise (in Komorau, Zbirov, Klabava?c.) auch heute noch sind. Dieselbe Schichtenetage der Silurmulde, welche mau als Brdaschichten bezeichnet (nach Barrande Etage v) und die mitten in ihrer tiefsten Schichtengruppe (O,) die Eisensteine der Komorauer Schichten führt, birgt in einer höher gelagerten (jüngeren) Schichtengruppe, Zahoraner Schichten genannt (nach Barrande V4), das bekannte groß- artige Nucitzer Erzlager. Diese Erzlagerstätte hat noch andere, einer jüngeren Schichten- etage (k) angehörige Eisensteinlager, außerdem aber auch eine mächtige Kalksteinablagerung in ihrer Nachbarschaft, welche letztere (namentlich bei Tachlovitz, ganz nahe an Nucitz) einen prächtigen Zuschlagskalk für den Erzschmelzproceß liefert. Das Nucitzer Eisensteinlager ist in der Gegend zwischen Beraun und Prag, genauer zwischen Lodenitz und Jinocan, auf eine Länge von etwa 15 Kilometer dem Streichen nach festgestellt, besitzt eine sehr variirende, bei Nucitz selbst bis 15 Meter, an anderen Orten bis 10 Meter, stellenweise allerdings viel weniger betragende Mächtigkeit uud besteht aus verschiedenen Lagen von Eisensteinen, welche zumeist als thonhaltige Eisensilicate den Namen Ehamoisit führen. Diese in ungeheuerer Menge vorhandenen Erze sind in Betreff des Eisen- gehaltes sehr edel, gleichgiltig, ob sie (in dem ursprünglichen Zustande) als dunkel gefärbte „Blau- und Glaserze" oder aber (im verwitterten Zustande, am Ausgehenden)
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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