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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 565 -
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565 Miröschauer Kohlenwerkes kam es in den Sechziger-Jahren, als dasselbe in den Besitz der (formell erst 1868 gebildeten) „Miröschauer Steinkohlengewerkschaft" gelangte, welche durch die Einführung eines zielbewußten fortschrittlichen Bergbaues die Miröschauer Kohle zu verdienter Geltung zu bringen wußte. Dieser Anforderung entsprach vor Allem der den dortigen schwierigen Verhältnissen angepaßte eigentliche Grubenbau, welchem sofort auch sehr zweckmäßig ausgestattete Schachtanlagen (Leopoldiueu-Hauptschacht und Margarethaschacht) mit Dampfbetrieb für Förderung und Wasserhaltung, mit musterhaften Kohlenwäschen, elektrischer Beleuchtung u. s. w. zu Hilfe kamen. Frühzeitig (1869) wurde auch eine Eisenbahnverbindung mit der böhmischen Westbahn (Station Rokitzan) bewerk- stelligt, welche später (1881) zu der Commerzialbahn Rokitzan-Miröschan-Nezvestitz (Station der Franz Josefsbahn) erweitert wurde. Zur Vereoakfung der hierfür vorzüglich geeigneten Miröschauer Kohle wurde bereits im Jahre 1863 eine großartige Coakserei (von Dr. Bauer) in Miröschan selbst und später eine solche (von Ringel) in Rokitzan angelegt; die erzeugten Coakes fanden und finden ihren Absatz weit über die unmittelbare Umgebung. Außer der eigentlichen Miröschauer Mulde wurde später iu der östlichen Nachbar- schaft eine zweite kleinere, die Skoritzer Kohlenmulde (mit ähnlichen geologischen Verhältnissen) entdeckt und in Angriff genommen. Die Miröschauer anscheinend sehr bescheidene Steinkohlen-Ablagerung leistete trotzdem (vermöge der rationellen Ausnützung) thatsächlich Wunderbares: die anfängliche jährliche Förderung (gegen 1860) von kaum 100.000 Meterceutuer stieg in 10 Jahren (1870) auf eine Million, in weiteren 10 Jahren (1880) auf mehr als zwei Millionen Metercentner. Mitte der Achtziger-Jahre culmiuirte die Kohlenprodnetion mit jährlich drei Millionen und betrug noch 1890 gegen zwei Millionen Metercentner. Seitdem wird Miröfchau immer mehr durch das derselben „Miröschauer Steinkohlen-Gewerkschaft" gehörige Kohlenwerk Libusiu im Kladnoer Revier entlastet. Das Kohlenwerk Miröschan selbst hat seit seiner Entstehung (1857) bis 1890 das relativ kolossale Quantum von süuf- nndvierzig Millionen Metercentner vorzüglicher Steinkohle zu Tage gefördert. 4. Die Pils euer Steinkohlen-Ablagerung. Westlich von dem Pilsener Meridian nnd im Norden theilweise östlich davon erstreckt sich, an die böhmische Silurmulde anstoßend, die flächenräumlich großartige Pilsener Steinkohlen-Ablagerung, welche mit der genannten Silurmulde im Wesentlichen die gleiche Unterlage hat, nämlich die Hnronfchiefer, und nur theilweise (im Westen) auf dem Urgebirge aufruht. Die ganze Ablagerung bildet nebst der Pilsener Hauptmulde, welche bei weitem die domiuirende ist, noch mehrere unter- geordnete Einzelmulden (bei Manetin, Mies, Merklln u. a.). Die Schichten der Pilsener Kohlenmnlde gehören zum Theile der oberen Steinkohlen- formation (Carbon), zum Theile bereits dem Rothliegenden (Perm) an, beziehungsweise
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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