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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 566 -
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566 sind die Carbonschichten zum Theile (vornehmlich im Mittel der Hauptmulde) von Perm überlagert; südwestlich reichen die Permschichten bis zu dem dortigen Muldenrande. Die Längsaxe der Pilsener Mulde zieht sich von Südsüdwest (zwischen Chotieschau und Tuschkau, wo sie an das Urgebirge stößt) nach Nordnordost (bei Kaznan) und hat eine Länge von nahe 3t) Kilometer, während die Muldenbreite durchschnittlich etwa 13 Kilometer beträgt, was einem Flächenraume von nahe 400 Quadrat-Kilometer (etwa 7 Quadratmeilen) entspricht. Allerdings ist nicht in allen Theilen dieser großartigen Mnldenausdehuuug auch Kohle vorhanden. Die kohleführenden Partien sind vielmehr in der Mulde Inseln ähnlich (als Einzelmulden) mannigfach zerstreut und in dieser Weise auch mit Grubenmaßen bedeckt. Die einzelnen Grubenfelder enthalten auch nicht die gleichen Schichten und Kohlenflötze. Im Allgemeinen kann man in der Pilsener Mulde drei Etagen von Schichten unterscheiden, wovon die untere entschieden dem Carbon, die obere entschieden dem Perm angehört, während die mittlere als eine Übergangs-Etage zwischen beiden betrachtet wird. Diesen drei Etagen entsprechen im Allgemeinen auch drei Hauptflötze, deren einzelne Mächtigkeiten in der Regel zwischen einem und zwei Meter variiren; stellenweise treten jedoch auch noch Nebenflötze auf, namentlich (anstatt eines einzigen) zwei Unterstütze (ächt Carbon), welche sodann als den beiden Radnitzer Flöhen entsprechend angenommen werden. Das ganze Flötzsystem ist jedoch kaum an irgend einer Stelle der Mulde vorhanden; in der Regel werden zwei oder drei Flötze (nach Umständen auch nur eines) abgebaut. Als eine Specialität tritt in der Pilsener Kohlenmulde, jedoch nur in einzelnen Grubenbauen eine eigenthümliche matte (dem Aussehen nach schieferähnliche) sogenannte „Blattelkohle" auf, welche mit der englischen Cannelkohle die größte Ähnlichkeit hat und demnach auch „Pilsener Cannelkohle" genannt wird. Sie gehört dem Pilsener Mittelkohlenflötz an und tritt vorzugsweise am Humboldt-Schacht (des Westböhmischen Bergban-Aetienvereines) bei Nürschan, theilweise auch bei Blattnitz und anderen Orten ans. Als die allervorzüglichste Gaskohle ungemein geschätzt, wird sie weithin in das Ausland versendet und gibt in der Prager Gasanstalt aus 1 Metercentner 33 Kubik- meter Gas mit der ganz außerordentlichen Lichtintensität eines normalen Brenners von 33 Normalkerzen! Auch die übrigen Flötze geben vorzügliche Schwarzkohle, die speciell bei Lititz (Maria-Schacht der Miröschaner Gewerkschaft) backend ist und mit Vortheil vercoakst wird. Vermöge des Auftretens der Kohle in einzelnen Separatmulden und vermöge der bisherigen Erstreckung der Grubeufelder zumeist an den Muldenrändern haben alle Schächte des Pilsener Beckens eine mäßige Tiefe, in der Regel nicht über 300 Meter; nur die große neue Sulkov-Anlage des Westböhmischen Bergban-Actienvereines zwischen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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