Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 581 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 581 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15

Bild der Seite - 581 -

Bild der Seite - 581 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15

Text der Seite - 581 -

581 Denare kann man sich gar nicht wundern, daß etwa um das Jahr 1215 dieselben durch Bracteaten ersetzt wurden. Am Schlüsse dieser so wichtigen Denarenperiode, die etwa 280 Jahre in Böhmen dauerte und gewiß viele Glanzpunkte auszuweisen hat, wollen wir nur kurz Folgendes erwähnen. Die ersten Denare, geradeso wie die Regensburgischen, haben das Karolingische Gewichtspfund — 12 Unzen (— 367 2 Gramm) zur Basis gehabt. Dasselbe als Zahlpfund wurde zu 20 Schillingen ä 12 Pfennige (^), also zu 240 Pfennige gerechnet. Als mit der Zeit die Denare in Schrott und Korn schlechter wurden und sich das Gewichtspfund mit dem Zahlpfunde nicht mehr deckte, kam als Zahleinheit das Talent — 20 Schillinge ä 12 Pfennige, also wieder zu 240 Pfennige in Gebrauch. Bald darauf erscheint die Mark, und zwar in doppelter Eigenschaft,nämlich als Gewichts- mark (inarea puri ai-Fenli) zu 8 Unzen ä 2 Loth, also zu 16 Loth (— '^ /z Karolingische Pfund — 244 8 Gramm) und als Denarenmark (mÄi-ea ckenarioruin). Im ersten Falle verstand man darunter löthige (feine) Silberbarren 16 Lothe schwer, im zweiten jedoch soviele Denare, als sie zusammen 16 Lothe wogen. Dieser letztere Umstand erklärt es zur Genüge, warum gleichzeitige Denare stückweise nicht dasselbe Gewicht haben; sie waren nämlich nicht jnstirt, also manche leichter, manche schwerer, aber eine bestimmte Anzahl derselben wog eine Mark auf. Und dadurch unterscheidet sich die Denarenmark von dem Zahlpfunde und dem Talente — 240 Pfennige. Größere Summen wurden damals in Silberbarren (al inai-ec») gezahlt, wobei Denare nur zur Ausgleichung des betreffenden Gewichtes in Verwendung kamen; kleinere Geschäfte geschahen durch Auf- zahlung der Münzen selbst, also nach Talenten, Schillingen und Pfennigen. Unser ältester Chronist Cosmas (gestorben 1125) sagt: „200 böhmische Denare sind eine Mark", welche Gleichung jedoch nur für ältere Denare Geltung hat, da sich dieselben später in Schrott und Korn sehr geändert haben. Die alte böhmische Mark wird 253 2 Gramm gleichgesetzt, woraus sich das Durchschnittsgewicht eines Denars auf 1266 Milligramm stellt. Die Bracteaten-Periode dauerte in Böhmen etwa vom Jahre 1215 bis 1300. Ihre Repräsentanten sind dünne, gebrechliche und meistens stumme Blechmünzen, auf denen nur ausnahmsweise der Name 0^<ü^kiV3 oder (auch abgekürzt) zu lesen ist. Da sich aber in dieser Periode zwei Premysl Otakare und zwei Wenzel auf dem böhmischen Throne ablösten, ist es bis jetzt nicht gelungen, die einzelnen Stücke ganz bestimmt dem oder jenem König zuzuweisen. Begründet ist aber die Ansicht, daß die größeren Bracteaten von 3 90 bis 4 20 Centimeter Durchmesser die ältesten sind, sowie daß die auf denselben (stets laee") abgebildete gekrönte Person den böhmischen König und die ungekrönte den mährischen Theilfürsten vorstellt. Die Bilder auf den anderen kleineren Bracteaten sind sehr mannigfaltig; die auf ihnen vielfach vorkommenden Thierbilder und
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild