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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 584 -
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584 auf eine dortige Mark gingen; beinahe zur selben Zeit wurden in Wien 72, in Polen 48 und in Brandenburg 68 Stücke jedesmal auf die dortige Mark gerechnet. Mark- graf Friedrich der Freudige in Meißen (gestorben 1324), Wenzel, Sohn des Königs Johann, iu Luxemburg (gestorben 1384), der Landgraf Ludwig I. (1453 bis 1<l58) in Hessen, der Kurfürst Friedrich II. in Brandenburg (1440 bis 1461) u. f. w. haben ihre Münze nach den Prager Groschen eingerichtet. Übrigens ist bekannt, daß Karl IV. in dem in den Jahren l373 bis 1378 zu Stande gebrachten „Landbuche der Mark Brandenburg" alle größeren Summen nur iu Prager Groscheu hat verzeichnen lassen. Außerdem muß erwähnt werden, daß zur Zeit Wenzels IV. (gestorben 1419) und in der folgenden Husiteuperiode die Prager Groschen in so großer Menge nach Deutschland gewandert sind, daß viele münzberechtigte Reichsstädte dieselben nach ihrer Münze valvirt und mit einer Contramarke versehen haben, wodurch dieselben zur dortigen Reichsmünze gestempelt in Umlauf kamen. Mit der Zeit kehrten sie als Handelsmünzen wieder nach Böhmen zurück, wo wir sie jetzt in verschiedenen Münzfnnden antreffen. Neben den gewöhnlichen Prager Groschen wurden zu der Zeit auch Dickgroschen (bis 80 Gramm schwer) geprägt, welche wohl keine gangbare Münze waren, sondern von den böhmischen Königen (zahlreich von Vladislav II.) bei ihren Besuchen fremder fürstlicher Häuser den dortigen Hofleuten zum Andenken geschenkt worden sind. Die ,?ku-vi ?razenzes« (etwa ^/iooo fein) kommen noch von Wenzel IV. vor. In der nachfolgenden Hnsitenperiode (1419 bis 1436) münzte man in Kuttenberg ein- seitige Heller mit dem Landeswappen ohne Umschrift, die mit der Zeit immer schlechter und zuletzt nur aus reinem Kupfer geprägt wurden. Vom König Sigmund (gestorben 1437) und Albrecht (gestorben 1439) existiren keine böhmischen Münzen; von dem König Ladislav (gestorben 1457) kennen wir Groschen und Pfennige. In den letzten 40 Jahren war das Münzwesen in Böhmen sehr herabgekommen und erst Georg von Podebrad (gestorben 1471) war ernstlich bemüht, dasselbe zu heben und den Münzordnungen Karls IV. und Wenzels IV. anzupassen. Aus diesem Grunde wurde im Landtage 1467 und 1470 viel über die Verbesserung der Münze verhandelt, die fremde, schlechte Münze im Lande verboten und nur die Meißner Groschen, welche hier sehr beliebt und in großer Anzahl im Umlaufe waren, wurden belassen und so valvirt, daß 2 Meißener — 1 Prager Groschen. Sein Nachfolger Wladislaw II. (1471 bis 1516) hat nach den Beschlüssen des Landtages vom Jahre 1470 Groschen zu 7 Weißpfennigen — 14 Klein- pfennigen gemünzt. Seine Groschen waren ^"/-»oo, Weißpfennige und Klein- pfennige ""/looo fein. Und so blieb es auch unter Ludwig (gestorben 1526) und in den ersten Regierungsjahren des Königs Ferdinand I. (1526 bis 1564). Da jedoch in dieser Zeit wieder die gute Münze aus dem Lande geschleppt, dort in schlechte umgemünzt und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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