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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 598 -
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598 Böhmens mächtig eingegriffen hat; der Anblick Tabors erinnert an die Husitenstürme; Pilsen und Eger bringen uns den dreißigjährigen Krieg ins Gedächtniß, und wenn wir uns auf der Strecke Eger-Prag der Bustehrader Bahn durch die Regionen des Hopfen- baues und der Kohleuprodnction der Landeshauptstadt uähern und den Hradschin mit den Spitzen des ehrwürdigen Veitsdomes erblicken, so steigen Bilder der verschiedenen Epochen der Landesgeschichte mächtig vor das geistige Auge. Prag ist der Mittelpunkt des böhmischen Eisenbahnwesens. Vier große Bahnhöfe umschließen die Stadt: der Staats- bahnhof für die Strecken der österreichisch-ungarischen Bahn und für die Buötehrader Eisenbahn; der Westbahnhof in Smichov für die Westbahn und die Prag-Duxer Bahn; der Kaiser Franz Josephbahnhof für die Strecken der Kaiser Franz Josephbahn und der böhmischen Nordbahn und der Nordwestbahnhof. Der Westbahnhof und der Kaiser Franz Josephbahnhof sind durch eine Verbindungsbahn in Commnnication gesetzt. Die Herstellung eines großen Centralbahnhofes ist bereits genehmigt und sein Ban steht in nächster Aussicht. Die gedrängte Darstellung der Flußreguliruugeu und des Eisenbahnwesens wäre unvollständig, wenn wir an dieser Stelle nicht eines Mannes gedenken würden, der in der Wirthschaftsgeschichte Böhmens eine bedeutsame Rolle spielte. Wiederholt ist uns der Name Lanna in diesem Abschnitt entgegengetreten. Adalbert Lanna (1805 bis 1866), in Budweis geboren, übernahm nach dem Tode seines Vaters dessen Geschäft als k. k. Schiff- meister und wendete neben der Versorgung Böhmens mit Salz, die ihm als Schiff- meister oblag, vornehmlich der besseren Verwerthung des Holzreichthums Südböhmens seine Aufmerksamkeit zu. An dem Fürsten Johann Adolph von Schwarzenberg fand er einen mächtigen Förderer seines Planes, die Flößbarkeit und Fahrbahn der böhmischen Flüsse zu verbessern. Durch die Erweiterung des Graphitbergwerkes in Mugrau trat neben Salz, Holz und Kohle der Graphit als neuer wichtiger Transport- und Handelsartikel in den Moldauverkehr. In Gesellschaft mit den Brüdern Klein übernahm Lanna den Bau der Eisenbahn Bodenbach-Prag; er betheiligte sich an der Bnstehrader Bahn, der südnorddeutschen Verbindungsbahn, der Tnrnau-Kraluper und böhmischen Nordbahn. Er unternahm den Ausschluß der Kohlenwerke in Kladno, erwarb die Eisengruben in der Nähe von Kladno und begründete die Prager Eisenindustriegesellschaft. Belebung der Flußschiffahrt, Eisenbahnbau und Entfaltung der Kohlen- und Eisenprodnction als Bedingung des Eisenbahnwesens sind somit die bedeutsamen Verdienste Lanna's, dem seiue zahlreichen Verehrer wegen seiner gemeinnützigen Thätigkeit in seiner Vaterstadt Bndweis ein im Jahre 1879 euthülltes schöues Denkmal auf öffentlichem Platze errichtet haben.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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