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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 655 -
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655 Bereits im Jahre 1791 wurde der Grund zu eiuer bis dahin iu Böhmen gänzlich unbekannten namhaften Industrie gelegt, zur Porzella ufabrikatiou. Ihr Begründer war ein Ökonom Namens Habertizl, Besitzer eines Bauernhofes in Rabensgrün nächst Schlaggenwald. Er entdeckte auf der Herrschaft Petschau ein reiches Lager Kaolinerde und errichtete in genanntem Jahre eine Gesellschaft von etwa 30 Mitgliedern zum Betriebe einer in Rabensgrün zu erbauenden Porzellanfabrik; Arbeiter wurden aus dem nahen Ausland berufen. Die Gesellschaft löste sich nach des Gründers Tode (1793) auf, jedoch eines ihrer Mitglieder, Johauu Georg Paulus, erbaute unmittelbar darnach auf Schlaggeuwalder bergfreiem Grunde eine neue Fabrik, die sich unter verschiedenen Besitzern bis auf die Gegenwart erhielt. Im selben Jahre (1794) entstand durch Nikolaus Weber, gräflich Thuu'scheu Oberforstmeister, eine gleichartige Fabrik in Klösterle, die, später durch Pächter betrieben, dann (1820) von dem gräflichen Grundbesitzer übernommen, seit dieser Zeit zu großem Ausehen gelangte. Neben ihr wurden innerhalb zwanzig Jahre im Elbogener Kreise fünf Unternehmungen derselben Gattung ins Leben gerufen: in Gießhübel, Pirkenhammer, Altrohlan, Dalkvitz und Elbogen, denen noch viele andere, zum Theil sehr bedeutende Etablissements nachfolgten, so daß deren gegenwärtig nicht weniger als 43 in Böhmen gezählt werden: eine der schönsten Zierden vaterländischer Industrie. Durch Jguaz Rösler (geboren 1765, gestorben 1837) in Nixdorf wurde, gleichfalls noch vor Ausgang des XVIII. Jahrhunderts, ein neuer Erwerbszweig im böhmischen Niederlande eingeführt, die Stahlwaarenfabrikation. Die Anfänge derselben führen bis zum Jahre 1794 zurück. Zwei Jahre später richtete Rösler bereits eine Schleiferei mit Wasserkraft ein, die stetig erweitert wurde und 1802 eine Fabriksbesugniß, 1811 aber als „k. k. privilegirte Stahlwaarenfabrik" ein Landesprivileginm empfing. Der Eigenthümer wurde mit Allerhöchster Entschließung vom 10. April 1819 als „Rösler von Ehrenstahl", dessen Neffe und Fabriksdireetor Josef Emannel Fischer als „Fischer von Röslerstamm" in den Adelsstand erhoben. Zwei Firmen, „Jgnaz Röslers Söhne" und „Jguaz Röslers Nachfolger", theilen sich jetzt in das Erbe des Urhebers dieser Nixdorfer Industrie, die in der Neuzeit durch eine vorzüglich geleitete k. k. Fachschule für Metall- industrie, verbunden mit einer gewerblichen Fortbildungsschule, kräftig gefördert wird. Auffallend: der jüngste Zweig der Textilindustrie Böhmens, die Baumwoll- manusactnr, betrat zuerst mit Erfolg den Boden eigentlicher maschineller Thätigkeit. Johann Josef Leitenberger stellte in Wernstadt der Erste in Böhmen und zugleich in Österreich eine englische Spinnmaschine auf (1796), dem zunächst seine Söhne Franz (geboren 1761, gestorben 1825) in Eosmanos und Jgnaz (geboren 1764, gestorben 1839) in Neu-Reichstadt, dann Josef Richter und Franz Karl Mattansch in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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