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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (4), Band 16
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19 langsame und primitive Donauschiffahrt des Mittelalters eine recht lebbaste Handels- verbindung unterhalten hat. Mit dem Anfang dieses Jahrhunderts, als sich die politischen wie die wirthschaft- lichen Zustände des Donauthales gleichermaßen festigten, wuchs auch die Wichtigkeit der Donauschiffahrt immer mehr; dann, als die Dampfschiffahrt ins Leben trat, wurde der Donaustrom eine der mächtigsten, weil natürlichsten Lebensadern im friedlichen Wechsel- verkehr der anwohnenden Völker, eine der Hauptstraßen für den Handelsverkehr zwischen West und Ost, für den Austausch der beiderseitigen wirthschaftlichen und kulturellen Kräfte, er wurde das Verbindungsglied zwischen der Bildung des Westens und den Naturschätzen des Ostens. Bei der Mündung der March, etwa 50 Kilometer von Wien, tritt die Donau in Ungarn ein. Gleich an der Grenze tauchen auf dem linken Ufer die malerischen Trümmer der Burg Theben (Deveny) auf. Sie stehen auf einem an der Marchmündung empor- ragenden Kalksteinfelsen, einem felsigen Ausläufer der nordwestlichen Karpathen, des sogenannten Weißen Gebirges, am AbHange des Kobelberges, und blicken einerseits auf die March, anderseits auf die Donau nieder, gleichsam als erster Wachtposten an der ungarischen Donau. Diese Burg war einst eine stolze und feste Schutzwehr der Gegend, heute ist sie nur noch ein willkommenes Motiv für den Pinsel des Malers. Der Felsen, auf dem sie steht, erhält jetzt mehr Wichtigkeit durch den großen Steinbruch, der die Steine für die Bauten liefert, durch welche der ungestüme Lauf der Donau gebändigt werden soll. Dieses Bollwerk hat gar manches Ungemach erlitten, ehe die ohnehin leerstehende Burg im Jahre 1803 durch die Franzosen mit Pulver gesprengt wurde. Uud dies war die letzte Rolle, welche die Burg Theben in der Geschichte gespielt hat. Doch birgt dieses Felsengebirge auch weit ältere vorgeschichtliche Denkmäler. In seinen Höhlen wurden nämlich Überreste von Urgethier und Muscheln gefunden, ein Beweis, daß dieser Berg einst das Ufer des die ungarische Ebene bedeckenden Süßwassermeeres war. In den bröckligen Abhängen fand man auch Asche, verkohlte Holzstücke und Topfscherben, die, wie Manche meinen, römischen Ursprunges sind. Dem Burgberge zu Füßen liegt südlich in anmuthigem Thale der Marktflecken Theben, dessen Bewohner von altersher als Reben- uud Obstzüchter und noch mehr als Schiffer in gutem Rufe stehen. Die Schiffer von Theben bildeten einst eine besondere Körperschaft, deren Privilegienbriefe und sonstige Urkunden noch vorhanden sind. Wir lassen Theben hinter uns und finden das Bild der Gegend bis Preßburg unverändert. Am linken Ufer zieht sich das letzte Glied des Weißen Gebirges dahin, bis es sich verliert, am rechten aber begleitet uns die waldige, von Sandbänken begrenzte Fläche des Landes jenseits der Donau, von den Hainen des Wolfsthales unterbrochen. 2*
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (4), Band 16
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (4)
Band
16
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.18 x 21.71 cm
Seiten
616
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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