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Zwischen Szap und Medve 400 Meter
„ Medve „ Venek 420 „
„ Venek „ der Waagmündung . . . 450 „
„ der Waagmündung und Radväny . . . 470 „
Zur Absperrung der Nebenarme wurden aus Steinwürfen zu erbauende Deiche
projectirt, und zwar bis Böös iu der Höhe von 3, unterhalb Böös von 2 8 Meter über
dem niedrigsten Wasserstande bei 3 bis 4 Meter Kronenbreite, einer Böschungsneigung
von 1 : 15 auf der Strombettseite und von 1 : 2 gegen .den abzusperrenden Arm hin
und bei mindestens 8 Meter breiter und über der Sohle 0 7 Meter hoher Nachbettung.
Die zur Verengung des Strombettes bestimmten Parallelwerke sollten gleichfalls aus
Stein hergestellt werden, in einer Höhe von 2 75 bis 2 87 Meter über dem niedrigsten
Niveau der Donau, mit 2 Meter breiter Krone und einer Böschungsneigung von 1 : 15;
endlich wnrde zur Sicherung der Ufer ein 2 Meter hoher und an der Krone 2 Meter
breiter Steinwurf und die Bekleidung der Uferböschung mit einer 30 Centimeter dicken
Steinlage geplant. Auch die Sperrdämme sollten von 1 Meter über dem tiefsten
Wasserstande anfwärts mit Stein gefüttert werden. Endlich waren die Inseln und Sand-
bänke innerhalb des so hergestellten Durchschnittsbettes zu entfernen und das Bett in
entsprechender Breite bis auf 2 Meter unter dem niedrigsten Wasserstande zu vertiefen.
Dies waren, in Kürze, die projectirten Arbeiten. Allein in Anbetracht der sehr
bedeutenden Länge des zu regulireudeu Stromabschnittes (145 Kilometer), wie auch seines
überaus verwahrlosten Zustandes wird man unschwer einsehen, daß es sich hier nicht nnr
um ein gewaltiges Quantum Arbeit, sondern auch um die Bewältigung vieler natürlicher
Schwierigkeiten handelte. Und in der That genügen schon wenige charakteristische Daten,
um einen ungefähren Begriff von der Größe des Werkes zu geben, das berufen war, deu
unbändigsten Theil des Donaulaufes zu zähmen. Nach den ursprünglichen Plänen waren
nämlich herzustellen: 27 größere und kleinere Absperrungen in der Gesammtlänge von
18.185 Meter, 36 Strecken Parallelwerke in der Gesammtlänge von 62.434 Meter,
14 Strecken Verbinduugsdämme von zusammen 9.179 Meter und 29 Strecken Ufer-
Schutzwerke von zusammen 27.282 laufenden Metern; darin waren insgesammt zu ver-
bauen etwa dreieinhalb Millionen Kubikmeter Stein und aus dem Bette herauszubaggeru
etwa 5,700.000 Kubikmeter Kies und Erde; endlich war auch noch an den unterwegs
liegenden Inseln eine Million Kubikmeter Erde abzugraben. Eines der bedeutendsten Werke
unter den Regnlirnngs-Arbeiten der oberen Donau ist der Sperrdamm von Bagomör,
welcher einen der größten und zügellosesten Arme der Donau vom Hauptbette trennt.
Die Gesammtkosten des Regnlirnngs-Werkes waren auf 17 Millionen Gulden
veranschlagt, uud nachdem die Ausführung durch deu VIII. Gesetzartikel des Jahres 1885
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (4), Band 16
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (4)
- Band
- 16
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.18 x 21.71 cm
- Seiten
- 616
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch