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sind 30 Meter lang und 8 Meter breit. Das Gesammtgewicht der Eisenconstruetion
übersteigt 5 Millionen Kilogramm. Der Bau begann am 17. August 1872 und war am
1. Mai 1876 vollendet. Er kostete insgesammt 5,743.460 Gulden.
Etwa 5.800 Meter unterhalb der Margarethenbrücke, vor der oberen Spitze der
Insel Csepel, wird die Donau durch die 394 Meter lange und 10 6 Meter breite, auch mit
einem besonderen Fußsteig versehene Eisenbahn-Verbindungsbrücke übersetzt, welche
vier gleich weite Öffnungen, zu 93 9 Meter aufweist. Sie ist das Verbindungsglied
im Eisenbahnverkehr diesseits und jenseits der Donau. In kurzem aber wird der
Bau von zwei weiteren, die beiden Stadthälften verbindenden Fahrbrücken beginnen,
deren Vorarbeiten schon im besten Zuge sind.
Die Hauptstadt Budapest ist schon vermöge ihrer Lage der natürlichste Hauptort
der ganzen Donauschiffahrt, ja durch die hier strahlenförmig zusammenlaufenden
Eisenbahnlinien zugleich der Mittelpunkt des ganzen Verkehrs von Ungarn. Die von der
Margarethenbrücke bis zur Eisenbahn-Verbindungsbrücke hinab in einer Länge von
5.800 Metern verlaufenden prächtigen Quais, die zwischen dem Zollamte und der
Eisenbahn-Verbindungsbrücke in den Achtziger-Jahren durch die Hauptstadt erbauten
Lagerhäuser nebst dem großartigen Getreide-Elevator, ferner der weiter unten folgende
Lastenbahnhof der königlich ungarischen Staatsbahnen sind ebensoviele mächtige
Factoren des Stromverkehrs.
Die Quais von Budapest sind der Schauplatz einer sehr großen und lebhaften
Bewegung. Der jährliche Wasserverkehr der Hauptstadt beläuft sich nämlich durchschnittlich
ans etwa 16 Millionen Metercentner, wovon ein großer Theil, etwa 6 Millionen Meter-
centner, auf Getreide entfällt. Neben der Donan-Dampfschiffahrts-Gesellschaft betheiligen
sich an dem hauptstädtischen Schisfahrtsverkehr auch die Privat-Schiffahrtsgesellschaften
sehr lebhaft, indem sie mehr als die Hälfte, in manchem Jahre zwei Drittel des
Gesammtverkehrs besorgen. Der jährliche Gesammtverkehr der Donan-Dampsschissahrts-
Gesellschaft in Budapest wechselt zwischen 5 und 8 Millionen Metercentner. Aber auch
der Verkehr der privaten Schiffahrtsunternehmungen ist sehr bedeutend; so belief sich
z. B. im Jahre 1891 blos ihre Getreideeinfuhr auf mehr als 3 Millionen Metercentner
und sie führten außerdem 575.000 Metercentner Kohlen, 19 Millionen Stück Ziegel,
8 Millionen Stück Dachziegel, 28.000 Kubikmeter Bausteine, 12.000 Kubikmeter Sand,
über 2 Millionen Stück Würfelsteine, 120.000 Metercentner Werkzeug- und Bauholz,
Z 56.350 Metercentner Baumaterialien, 19.000 Metercentner Obst u. s. w. ein. Und da
der jährliche Gesammtverkehr der Hauptstadt etwa 40 bis 50 Millionen Metercentner
beträgt, zeigt sich, daß die Schiffahrt etwa 33 bis 40 Percent desselben besorgt. Dazu
kommt schließlich der sehr bedentende Personenverkehr der Localschiffahrt, zu dessen
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (4), Band 16
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (4)
- Band
- 16
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.18 x 21.71 cm
- Seiten
- 616
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch