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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (4), Band 16
Seite - 66 -
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66 und bei letzterem die gleichnamige kleine Insel, dann Jeselnicza, ferner am rechten Ufer, etwa 10 Kilometer vom Kasan-Paß, der serbische Ort Tekia und diesem gegenüber am linken Ufer, dem Gebirge zu Füßen gelagert, die Stadt Orsova, welche mittels des hier ausmündenden anmuthigen Cseruathales die Verbindung zwischen dem Inneren Ungarns und der Unteren Donau aufrecht erhält. Dank dieser günstigen Uferlage war Orsova schon in der Römerzeit — unter dem Namen Tierna — ein bedeutender Uferort der Unteren Donau, und auch später blieb ihm stets eine gewisse internationale Färbung und Geltung bewahrt, als dem gemeinsamen Verkehrsmittelpunkt von Ungarn, Serbien, Rumänien und der Türkei. Und diese Wichtigkeit Orsovas wird mit der voraussichtlichen Steigerung des Verkehres auf der Unteren Donau in Zukunft gewiß noch zunehmen. Unterhalb Orsovas fällt der Cserua-Fluß in die Donau und an seiner Mündung vorbei gelangen wir an einen Punkt von historischer Bedeutsamkeit. Am Rande des Csernathales, am Fuße des Aliouberges, steht nämlich im Schatten schlanker Pappeln die kleine Kapelle, welche die Stelle bezeichnet, wo in der Nacht vom 23. zum 24. August 1849 die ungarische Königskrone und die Krönungsinsignien vergraben wurden und wo man sie am 8. September 1853 nach langem Suchen wieder auffand, worauf sie auf einem besonderen Kriegsschiffe mit königlichem Pomp die Fahrt nach Wien antraten. Über diesem Versteck der heiligen Stefanskrone ließ die Pietät des Monarchen im Jahre 1856 eine Kapelle errichten und noch heute geht dort kein Ungar vorüber, ohne die in der Mitte der Kapelle befindliche Höhlung zu betrachten, in der eine Marmorplatte den Ort bezeichnet, wo diese Kleinode der Nation vier Jahre hindurch verborgen gelegen. Weiterhin wird das Strombett bedeutend breiter und wir sehen die Insel Ada- Kaleh vor uns, mit ihrer mohamedanischen Bevölkerung noch heute ein lebendes Denk- mal der Türkenherrschaft an der Unteren Donau. Die Insel Ada-Kaleh oder Nen-Orsova wurde im Jahre 1689 durch den österreichischen General Heister befestigt, jedoch durch die Türken besetzt, bis sie durch den Frieden von Passarowitz wieder an die ungarische Krone zurückgelangte. Karl III., König von Ungarn, ließ auf ihr ein ausgedehntes Festungswerk errichten, das jetzt größtentheils in Trümmern liegt. Diesem gegenüber wurde am serbischen User das Fort Elisabeth erbaut, das im Jahre 1868 Michael Obrenovics, Fürst von Serbien, schleifen ließ. Nach dem Belgrader Frieden vom Jahre 1739 fiel Ada-Kaleh wieder an den Sultan zurück; 1790 legten die Österreicher neuerdings die Hand darauf, doch wurde es im Frieden von Sistovo dem Sultan zurückerstattet, bis endlich nach dem russisch-türkischen Kriege von 1878 auf Ersuchen des Sultans die österreichisch-ungarische Monarchie den Schutz der türkischen Einwohnerschaft Ada-Kalehs übernahm, die jedoch ihre autonome Behörde, ihren türkischen Charakter und türkische Verwaltung noch heute besitzt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (4), Band 16
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (4)
Band
16
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.18 x 21.71 cm
Seiten
616
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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