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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 56 -
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56 Von großer Beweiskraft sind die zahlreichen Lößfunde in der Umgebung von Brünn, in dessen Ziegeleien — namentlich am Rothen Berge — depötartig angehäufte, mit Schlag- marken und Brandspuren versehene Reste von 16 diluvialen Säugethierarteu, besonders Mammut und Nashorn, vermengt mit Renthier und Wildpserd, vorgefunden wurden. Lagen von Asche und Holzkohlen in Tiefen bis 12 Meter im Löß, einzelne rohe Steiu- nnd Knochenartefacte und spärliche menschliche Skeletreste bezeugen auch hier deutlich die damalige Anwesenheit des Menschen. Jeder Zweifel mußte schwinden durch die im Herbst 1891 4 5 Meter tief im Löß der Franz Josefstraße in Brünn erfolgte Auffindung eines fast vollständigen menschlichen Skelettes, umgeben von Knochen und Zähnen des Mammuts, Nashorus uud Wildpferdes, zugleich mit höchst merkwürdigen Artefacten. Außer mehreren Hundert in Stücken geschnittener Röhrenschnecken (Dentalien), die, bei dem Skelet des Menschen gelegen, einen Haar- oder Halsschmuck repräseutiren, fanden sich mehrere größere und kleinere kreis- förmige, znm Theil centrisch durchlochte, randlich eingeritzte Scheiben aus Stein, Mammutzähnen und Rippen, ferner eine 22 Centimeter lange aus Mammut-Stoßzahu geschnitzte nackte menschliche Figur, die wohl als Idol zu betrachten ist. Höhleufunde. Zahlreicher sind die Belegstücke von Diluvialfuudeu aus den mährischen Höhleu, doch unterliegen sie insofern einer gewissen Unsicherheit, als zeit- weilige Überflutungen, namentlich aber die im Laufe der Zeiten erfolgten Aufwühlungen des Bodens dieser Höhlen durch Thiere und Menschen nicht selten eine Vermengung zeitlich verschiedener Objecte verursacht haben. Unter den Höhlen Mährens verdienen die Kalksteinhöhlen der Devouformatiou nördlich von Brünn eine besondere Erwähnung, so die Höhlenlabyrinthe von Slonp und Kiritein (Vejpnstek), die berühmte Becziskala und die Evahöhle im Josefsthal, die Höhlen von Mokrau und Lchoz. In ihren dnrch feste Kalksinterdecken geschiedenen Lehmschichten enthalten sie die vollen Beweise der Anwesenheit des Menschen in der Diluvialepoche mit längst aus- gestorbenen riesigen Raubthieren: Höhlenbär, Löwe, Hyäne, Luchs uud Vielfraß, die ihre Beute, junge Mammute, Rhiuoceros, Wisent und Renthier und andere, in die Höhlen geschleppt haben. Lagerfeuer und mit Schlagmarken versehene Knochen verschiedener Diluvialthiere, viele rohe Steinwerkzeuge und spärliche menschliche Skeletreste bezeugen die Anwesenheit des Menschen. Daß dieser auch deu Kamps mit dein Höhleubären ausgenommen, beweist der Fund eines durch ein Steinwerkzeug verletzten Bärenschädels in der Slouper Höhle. Die Steiuwerkzeuge der Diluvialzeit bestehen aus harten, spröden Quarzvarietäteu, Hornstein, Flint, seltener Jaspis und Bergkrystall (Hitnyhöhle), die sich sämmtlich im
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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