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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 112 -
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112 und Mährens Stände seit jeher den Anspruch auf Troppan als Theil Mährens festhielten. Als Josef II. das Toleranzpatent zu Gunsten der Protestanten erließ, traten mehr als 70.000 Bekenner desselben ans der Verborgenheit hervor. Die Klösteraufhebung entschied über das Geschick von 33 Männer- und 6 Fraueustifteu. 1785 »ahm das allgemeine Krankenhaus in Brünn seinen Anfang; drei Jahre vorher wanderte die Hoch- schule von Brünn nach Olmütz zurück, aber nicht mehr als Universität, sondern nur als Lyceum. In diese josefinische Epoche fällt auch die Umwandlung des zu Anfang des XVII. Jahrhunderts erbauten „Land"- oder Ständehauses auf dem „alten Fischmarkt", dem heutigen Dominicanerplatze, in ein k. k. Monturs-Ökonomie-Commissiousgebäude, iu dessen Räumlichkeiten ein Theil des benachbarten aufgelassenen Dominicanerklosters (1783) aufgegangen war. Anderseits wurden 1784 das Guberuium oder Dicasterium und die Landesämter in dem Thomaskloster an der nördlichen Ausmündung der Rennergasse unter- gebracht, nachdem seine bisherigen Inwohner, die Augustinermönche, in das vormalige Nonnenkloster Altbrünns übersiedelt waren. So erstand das neuere Landhaus iu örtlicher Vereinigung mit dem Guberuium. Der Gegenwart gehört das jetzige stattliche Landhaus auf dem Ratnitplatze an. Das Guberuium oder die Statthaltern blieb im Besitz der gesammteu Räume des vormaligen Thomasklosters. Leopold II. (1790 bis 1792) schloß mit den Länderständen Compromifse, die ihnen eine gewisse Selbstthätigkeit wahrten, ohne an den wesentlichen Grundlagen der Staatsgewalt und ihres Aufsichtsrechtes zu rütteln. Er hinterließ seinem Sohne Franz II. (I.) einen geordneten Staat, aber auch die Anwartschaft eines Krieges mit der französischen Revolution, welcher mehr als zwei Jahrzehnte seiner laugen Regierung (1792 bis 1835) zu den wechselvollsten und verlustreichsten gestaltete. Unser Land bekam als Heerstraße oder Kampfplatz wiederholt mit den Franzosenkriegen zu thun, abgesehen vou den Lasten, die es seit 1792 mittragen mußte, der zunehmenden Rekrutiruug seiner Jugend, der Landwehrpflicht, Leistungen in Geld und Naturalien, Verpflegung der dnrchmarschirenden Truppen u. s. w. Die Entscheidung des dritten Coalitiouskrieges (1805) wurde im Herzen Mährens bei Ansterlitz, den 2. December, in heißem Kampfe ausgefochten. Als das Jahr 1809 den neuen Waffengang mit Napoleon I. bescheerte und Österreichs Heer den Rückzug vom Wagramer Schlachtfeld (7. Juli) antrat, trugen sich auf den Straßeu, welche Österreich uud Mähren verbinden, hitzige Rückzugsgefechte mit den nachdriugeudeu Franzosen zu, deren bedeutendstes noch unter den Mauern von Znaim (11. Jnli) stattfand. Beiden Epochen gehört das Leben und Wirken eines Mannes an, der, aus ärmlichen bürgerlichen Verhältnissen hervorgegangen, sich selbst eine bedeutende Zukunft verdankte.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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