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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 164 -
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164 Häufig findet man noch in den Bauernstuben die Bilder des Jesuskuabeu und des heiligen Johannes als Kind mit dem Lamme auf spiegelndem Untergrund, nach nntenhin dnrch große grell gemalte Rosen abgeschlossen. Den übrigen Hausrath der Stube machen aus das breite und massive Bett mit einer Unzahl schwerer Kissen bedeckt, die rothe oder blaue gleichfalls mit Blumen bemalte Truhe, dann die ranchgeschwärzte Schwarzwälder Uhr. In dem Prunk- und Gastgemach findet sich die bessere und modernere Einrichtung vor. Ein gelb polirter Tisch und gleiche Sessel, vor dem Fenster Vorhänge aus Spitzen, ein Schublad- oder ein Hängekasten, an den Wänden Ölfarbendruckbilder, meistens religiöse Gegenstände, das Herz Jesu und das Herz Mariens oder dergleichen darstellend. Das Zimmer ist sehr sauber gehalten, blütenweiß getüncht, wenn nicht gar gemalt. Es wird nur geöffnet, wenn Gäste kommen, aber es sitzt sich dort bei allem Glanz und Schimmer nicht so gemüthlich und so angenehm wie in der verrauchten und vielfach einfacheren Familienstube. Hinter dem Hause ist der Hof, der von Wirtschaftsgebäuden (dem Pferde-, Kuh- und Schweinestall, der Futterkammer und dem Wagenschopsen) umschlossen wird. Der Schöpsen steht oft frei mitten im Hofe, während die Rückseite des letzteren durch die Scheune eingenommen wird, durch deren Thor man in den Garten tritt. Hoch im Gebirge gelegene Dörfer bestehen wohl auch aus zerstreut liegenden, weit von einander entfernten Häusern, nur hier und da ist eine größere Gruppe derselben beisammen. Die Felder erstrecken sich dann rings um das Haus; der Besitz des Bauern besteht nicht aus einzelnen Theilen, sondern bildet ein Ganzes, aber freilich, es ist ein karger und magerer Boden, der den Schweiß seiner Bebauer nur kümmerlich lohnt. Die Tagen der Deutschen. Die Deutschen Mährens haben ihren Sagenschatz bis heute bewahrt, wenn auch Manches mit den Volkssagen der slavischen Mährer innig verwebt erscheint. Dabei hat sich in der Seele beider Nationen viel von jenen alten Überlieferungen, welche ihre Urväter in die neue Heimat mitbrachten, vererbt. Als dann das Christenthum an Stelle der heidnischen Tempel Kapellen und Kreuze erstehen ließ, traten auch an die Stelle der alten Götter in die Sage jene bösen Geister ein, welche die kaum dem Heidenthum abgewonnenen Volksstämme von der neuen Glaubenslehre abwendig zu machen und mit dämonischer Macht den Menschen zu den schlimmsten Thaten zu verleiten suchten. Als Reflex dieser Anschauung tritt uns auch in Mähren die Teufelssage in zahlreichen Gestalten entgegen. So treffen wir an der mährisch-böhmischen Gebirgsgrenze bei Bogenan die Legende vom Satanas, der hier einen Engpaß mit Steinmassen versperren wollte, um dem Apostel Cyrillus den Weg in das Böhmerland zur Verkündigung der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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