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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 171 -
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171 Schloß auch als Jungfrau im weißen Gewände mit aufgelöstem goldfarbigem Haar und im zweiten als Gründerin des sogenannten süßen Koches. Unter der Gestalt der weißen Frau wird Bertha von Rosenberg, anderntheils aber eine Tochter des Zibrid von Pernstein bezeichnet. Auch in der alten Burg zu Fuluek zeigt sich das Schloßfräulein, um die Bewohner auf ein Unglück aufmerksam zu machen. Man nennt sie die Klagemutter. Solche Klagemütter sollen im Kuhländchen an manchen Orten ihre klägliche Stimme durch mehrere Nächte, wenn ein Unglück bevorsteht, hören lassen. Dann wird die weiße Frau in der Burgruine zu Neutitschein erwähnt, die einem Hirtenmädchen, das dort Blumen suchte, erschien und es schnell aus den Ruinen hinweglockte; denn kaum verschwand sie, so stürzte mit großem Getöse die Burgmauer ein. Was die vielen geschichtlichen Erzählungen betrifft, welche sich in Mähren an einzelne religiöse oder profane Begebenheiten, dann an Personen und Kriegsvölker knüpfen, wie auch über die Gründung einiger Städte, ihre Wahrzeichen und besonders von den vielen Schlössern und Burgruinen, so müssen wir, da ihr Sagenkreis ja allbekannt, von deren Aufzählung abstehen und schließlich nur noch des Lindwurmes im Rathhause zu Brünn gedenken. Im XI. Jahrhundert soll ein gewisser Trut, Gründer der Stadt Trantenan in Böhmen, durch seine Leute einen Lindwurm, welcher in dortiger Gegend sich aufhielt, gefangen und die Haut dem iu Brünn anwesenden Herzog Ulrich mit dem Wunsche geschenkt haben, daß er der Stadt Trantenan zum Andenken einen Felsendrachen im Wappen zu führen gestatte. Darauf wurde die Haut im Rathhause Brüuus aufgehängt. Dialecte der Deutschen. Die deutscheu Mundarten in Mähren gehören zwei großen Sprachgebieten an: dem oberdeutschen und dem mitteldeutschen. Nur au der Süd- und Nordgrenze des Landes stehen die Deutschen mit ihren Stammesgenossen in Verbindung, während die über das Land zerstreuten Colonien rings von Slaven umgeben sind. Im Südlande, dessen Nord- grenze westlich von Lipolz beginnt, in fast gerader Linie bis Znaim reicht und dann nach einer nordöstlichen Ausbuchtung bei Eisgrub an die niederösterreichische Grenze gelangt, herrscht der baierisch-österreichische Dialeet; im Nordlande, um deu Hochschar uud Altvater, am Oberlaufe der Möhra bis an das rechte Oderufer bei Neutitschein der schlesische. Die Bewohner von Südmähren, auch Thayaner genannt, unterscheiden sich hinsichtlich ihres Dialects von den Stammesgenossen in Niederösterreich nur wenig. Die vocalische Function des r tritt hier namentlich im Auslaute deutlicher hervor, so daß die Endnng er in ein charakteristisches a übergeht: Voda --- Vater. Wenn hier ferner einerseits die durch r und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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