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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 194 -
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194 Runde von Haus zu Haus. Der übrige Zug mit dem König in der Mitte bewegt sich unterdessen langsamen Schrittes durch das Dorf. Nachdem jene mit der Arbeit des Einsammelns fertig geworden, schließen sie sich am Ausgang des Dorfes dem Zuge an. Hinter der Ortschaft entleeren sie den Inhalt des Korbes in eine Butte, welche ihnen ein Weib von Dorf zu Dorf nachträgt. Jetzt geht es wieder im Galopp zum nächsten Dorfe, wo sich Alles in derselben Weise wiederholt. Abends kehrt der ganze Zng ins Heimats- dorf zurück. Von den eingesammelten Selchwaaren bereiten sich die Reiter im Hause des Königs oder im Wirthshause einen Schwans, wozu ihnen der Vater des Königs für die Ehre, die seinem Hause durch diese Wahl zntheil geworden, ein Faß Bier schenkt. Trafen zufällig in einem Dorfe zwei Königszüge zusammen, so suchte einer dem anderen den König zu entreißen. Gelang es, so wurde der geraubte König in die Gefangenschaft abgeführt und mußte um ein ziemlich großes Lösegeld losgekauft werden. Das geschah allerdings nicht ohne einen hitzigen, mitunter blutigen Kampf. Die Mädchen halten in der Psingstzeit einen feierlichen Umzug mit der Königin. Dieses Fest wird in verschiedenen Gegenden Mährens verschieden gefeiert. In der Umgebuug von Brünn findet es an den drei Sonntagen vor Pfingsten statt. Zwei weiß gekleidete Mädchen, mit Bändern und buntfarbigen Kränzen von Feldblnmen reich geschmückt, die eine den König (krül), die andere die Königin (krälku) vorstellend, werden von festlich gekleideten Mädchen, von denen eines den Maibaum trägt, dnrch die ganze Ortschaft von Haus zu Haus geführt. In der Luudenburger Gegend wird am Pfingst- montag nnr ein Mädchen als Köuigiu vou vier Mädcheu unter einem Baldachin und mit zahlreichem Gefolge herumgeführt. In Blatnitz vertreten den Baldachin Lindeuzweige, mit denen die Begleiterinnen (kiulczvniek^) die Königin überdecke». In einigen Ortschaften der Hanna wird die Königin dnrch eine festlich gekleidete, mit Bändern und Kränzen geschmückte Pnppe dargestellt. In jedem Hause führen die krälvvnielcx einen Reigen auf, und zwar tanzt entweder der König mit der Königin allein und die übrigen Mädchen singen dazu, oder, wo die Königin ohne König ist, stellt sie sich in der Mitte des Zimmers unter dein Baldachin auf und die übrigen Mädchen tanzen paarweise um sie im Kreise herum, während die Königin sich in umgekehrter Richtung anf derselben Stelle herumdreht. Die Gesänge sind bald ernsten, bald heiteren Inhalts und haben, sowie auch die Tänze, verschiedenen Rhythmus. Nach dem Tauze wird eingesammelt und aus dem Erlöse am nächsten Sonntag ein gemeinschaftliches Mahl bereitet. Zu den wiederkehrenden Volksfesten kann man auch die Wallfahrten rechnen. Von den zahlreichen Wallfahrtsorten des Landes sind die besuchtesteu die Gnadeukirchen Mariens auf dem Berg Hostein, dem Heiligen Berg bei Olmütz, in Wranan, Slonp und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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