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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 224 -
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224 Kunstsinnes, der hauptsächlich dein schönen Geschlecht der mährisch-slavischen Bevölkerung eigenthümlich ist und sich besonders in den berühmten und von Autoritäten (Frau E. Bach, Herr» Jakob von Falke) gewürdigten Stickereien manifestirt. Die Trachten der mährischen Slaven werden gewöhnlich gleichlaufend mit der üblichen Stammeseintheilung der mährisch-slavischen Bevölkerung als vier Hanpttypen unterschieden, und zwar als die der Hannaken, der Walachen, der Slovaken und der Westmährer oder Horaken. Diesen wäre noch die Tracht der Lachen (von Frankstadt gegen Teschen) beizufügeil, welche in vielen Punkten der Teschuer Volkstracht ähnlich war. Nebst jedem dieser Haupttypen gibt es aber noch so viele oft anffallend verschiedene Unterarten, daß gewissermaßen jeder Kirchensprengel nach seinen feineren Trachtunterschieden erkannt werden kann. Der zugemessene Raum gestattet uns hier blos eine Skizze zn entwerfen, welche in den beigefügten Illustrationen ihre Ergänzung finden mag. Der wohlhabendste Stamm der mährischen Slaven, die Hannaken, hat oder vielmehr hatte (noch in den Sechziger-Jahren) natürlicherweise auch die prunkvollste, wenn auch nicht gerade die kleidsamste Tracht. Wer würde nicht die rothen ledernen Pluderhosen kennen, wie sie noch jetzt vou den Hannaken am rechten Marchufer bei Kremsier getragen werden und von denen es im Volksliede heißt: Ter Hannak hat rothe Hosen i Drin» gleicht er ganz imbestritten Das weiß man überall, j Wohl einem General! Diese rothe Hose ist fast die letzte Reliqnie der früheren hannakifchen Tracht. Sie reicht bis znm Knie und ist ans den Seiten mit bnnter Seidenstickerei geschmückt. Zu ihr gesellen sich eine blaue oder grüne auf der Brust gestickte, mit Knöpfen gezierte Weste, eine grüne, gleichfalls gestickte Jacke, glattgewichste Röhrenstiefel, ein schwarzer ziemlich breiter, mit Pfauenkielen gestickter Gnrt, ein ebenfalls schwarzer früher breitkrümpiger, mit rotheu Bändern geschmückter Hut und endlich ein langer Mantelkragen aus Hell- oder dunkelblauem Tuch. Deukeu wir uns zu dieser Tracht noch die stattlichen Körper unserer biederen Hannaken hinzu, so ist das Gesammtbild ein ganz imposantes. Im Sommer wird besonders in Tlninalschau und Zählinitz statt des Mantels ein leichter langer weißer oder schwarzer Nock getragen, im Winter — jetzt nur noch nm Bystritz und Holleschau — ein langer branner Schafpelz. Zu diesem gehörte natürlich die übliche Ottermütze, die aber bereits „ausgestorben" ist und durch schwarze Schafpelzmützen ersetzt wird. Das Haar wird bis jetzt noch in manchen Ortschaften im Nacken lang getragen, während der übrige Kopf knrz geschoren ist. Die ursprüngliche Tracht der Hannakinnen hat sich nnr noch in der Umgebung von Drevohostitz und Bystritz mehr oder weniger erhalten. Einst konnte man ihr in ihrer vollen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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