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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 271 -
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271 Wie die bisherige Darstellung gezeigt hat, fehlte es schon in früherer Zeit nicht an Pflege der Musik in Mähren, selbst in kleineren Städten des Landes, es mehrten sich auch die Versuche, größere Tonwerke anch in kleineren Landstädten und ans dem Lande zur Ausführung zu bringen, wie in den Vierziger-Jahren in Kromau, Pohrlitz, Eibenfchitz, Ullersdorf. Zur Verbreitung musikalischen Sinnes trug wesentlich auch die Militärmusik, Österreichs alter Ruhm, bei, welche die neuesten Prodnctionen dem großen Publikum der Garuisonsstädte zu Gehör brachte und, mehr noch als die Musikkapellen der bewaffneten Bürgerkorps, durch Betheiligung an öffentlichen Bällen insbesondere die Tanzmusik förderte, die, ehemals vorzugsweise von den zünftigen Musikanten gepflegt, mit Strauß und Lanner in ihre classische Epoche trat. In Brünn errichtete 18-ll der Buchhändler Winiker eine sowohl für classische Tonwerke, als auch für leichtere Producte des Tages berechnete Musikalien-Leihanstalt, die Musiker Hnogil und Wutschek uud die Stadt Brüuu Musikschule«. Immer wieder belebt wurde der Sinn für Mnfik dnrch die Besprechung in öffentlichen Blättern (Moravia 1838 bis 1848), namentlich in der von Schmidt seit 1840 herausgegebenen Wiener Musikzeitnug, einem Fachorgane, welches auch in Mähren an Graf Lanrencin, Leitner, Sturm, Schön-Engelsberg fleißige Korrespondenten fand. An Mitteln zur Förderung fehlte es sonach nicht, wohl aber an einem über die Elementar- kenntnisse, wie sie die Schulen ertheilten, hinausgehenden Unterricht nnd an Vereinen, welche die einzelnen Kräfte zu einem Ganzen verbinden und zu einem entsprechenden Zusammenwirken leiten sollten, welche aber die durch die revolutionären Bewegungen der Dreißiger- und Vierziger-Jahre in Europa besorgt gemachte Regierung nicht aufkommen ließ. Indessen bahute sich doch von Wien ans allmälig ein Umschwung der musikalischen Verhältnisse in Österreich an. Das deutsche Lied in Österreich durch Mozart, Beethoven, Schubert, speciell in Mähren durch Wenzcl Müller (gestorben 1835), durch Pazdirek (Gotthard), durch den, wohl in Schlesien (1825 zu Engelsberg) geborenen, aber in Olmütz ausgebildeten „Lieblingscomponisten aller deutschen Vereine" Eduard Schöu (Engelsberg), Fiby, durch Pivoda n. a. glänzend vertreten, erwarb sich anch bei uns immer mehr Freunde und der böhmische Gesang blieb nicht zurück. Die 1809 von Zelter in Berlin gegründeten Liedertafeln, d. i. Männervereine zur Ausführung von vier- und auch mehrstimmigen Gesängen, welche sich 1818 über Deutschland verbreitet hatten, und die iu ihrem Gefolge entstandenen, in der Aufnahme von Mitgliedern weniger exclnsiven Lieder- kränze erhoben den Männergesang zu einem bedenkenden Momente in unserem heutigen Kunstleben. Das freiere Leben und der erwachte Sangesdrang riefen auch in Mähren eine stattliche Zahl von Gesangvereinen und Liedertafeln ins Leben und zwar wegen der seit 1848 immer schärfer hervorgetretene» nationalen Spaltung in deutscher
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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