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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 280 -
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280 das Volkslied in seiner ganzen zärtlichen Rohheit auf die Bühne; dabei war er ein ganzer Österreicher, ein wahrhaft nationaler Tondichter. Wenzel Müller wurde 1767 zu Tyrnan geboren, kam früh nach Brünn ins Theaterorchester, schrieb hier seine erste Operette im Stile Dittersdorfs, der ihm Freund und Lehrer war, und wurde infolge des Beifalls, welchen das Werk des erst Sechzehnjährigen fand, bald darauf zum ersten Kapellmeister ernannt; 1786 wurde er an das Leopoldstädter-Theater in Wien berufen. Er componirte Instrumental- und Vocalwerke aller Art und fand mit seinen Singspielen, Zauberopern und -Possen :c. stürmischen Beifall; vielgenannt wurden „Das neue Sonntagskind", „Die Schwestern von Prag", „Die Zaubertrommel", „Die Teufelsmühle". Aus der Oper „Die Schwestern von Prag" nahm Beethoven auch sein Thema und componirte über das Lied „Ich bin der Schneider Kakadu" Variationen für Pianoforte, Violine und Violoncell, welche 1824 in Wien erschienen sind. Die Compositionen Müllers, Vieles ungerechnet, belaufen sich auf 224 Nummern. Der Componist starb 1835 in Baden bei Wien. — Als gelehrter Musikschriftsteller tritt uns Raphael Georg Kiesewetter Edler von Wiesenbrunn, geboren 1773 zu Holeschau, gestorben 1850 in Baden bei Wien, entgegen. Er wurde für den Staats- dienst erzogen, war Beamter im Hofkriegsrath, wurde Hofrath und erhielt 1843 den Adel. Von Kindheit an die Musik liebend, pflegte er selbst mehrere Instrumente praktisch, stndirte unter Albrechtsberger und Hartmauu Compositiou und Contrapunkt, legte umfangreiche Sammlungen alter Musikwerke an und fühlte sich zum wissenschaftlichen Theile der Musik hingezogen, ans welchem Gebiete er eine Autorität wurde; von seinen Hauptwerken nennen wir als Beispiele „Die Verdienste der Niederländer um die Ton- kunst", ein Werk, das von der niederländischen Akademie preisgekrönt wurde; dann „Guido von Arezzo", „Die Musik der Araber", „Über die Octave des Pythagoras" und dergleichen mehr. Mehr der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts gehören an: der Violonist Josef S t rauß aus Brünn, der Pianist Josef Fischhof aus Bncovitz, der Componist und berühmte Geiger Heinrich Wilhelm Ernst und der Componist Ferdinand Waldmüller, beide aus Brünn, letzterer ein Sohn des berühmten Genremalers Ferdinand Georg Waldmüller und der damals in Brünn engagirten Hofopernsängerin Katharina Weidner. Zu den Hervortretenderen Erscheinungen dieser Epoche gehört aber besonders Anton Emil Titl, geboren 1809 auf der Burg Pernstein, gestorben in Wien 1882. Er stndirte unter Gottfried Rieger in Brünn Generalbaß, componirte während dieser Zeit bereits eine Onverture, welche in Brünn und anderwärts zur Aufführung gelangte, und schrieb mit dem achtzehnten Lebensjahr seine erste Oper „Die Burgfrau" (Text von Professor Anton Bocek in Olmütz), welche sowohl in Brünn als auch in Olmütz mehrmals über die Bühnen ging.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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