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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 286 -
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286 Nach kurzer Blüte machten die Gräuel des dreißigjährigen Krieges auch dem Sange der Jglauer Meister ein vorzeitiges Ende. Schon im Jahre 1620 ward die Schule zu Jglau geschlossen und verstummte Sang und Klang der ehrsamen Bürger. Dagegen darf sich Mähren rühmen, unter der segensreichen Herrschaft der großen Kaiserin Maria Theresia die erste gelehrte Gesellschaft der Neuzeit in Österreich hervor- gebracht zu haben, deren Gründer Joses F re ihe r r von Petrasch war. Er ist zwar kein gebürtiger Mährer, denn er wnrde am 19. Oetober 1714 zu Brod in Slavonien geboren, aber er kam schon sehr frühe mit seinen Eltern nach Mähren uud diesem Lande gehört fortan sein auf die Hebuug und Veredlung der Literatur und des Geschmacks gerichtetes Wirken. Anfänglich verfolgte Petrasch die militärische Laufbahn. Seine schwächliche Gesundheit aber bewog ihn, den Soldatenstand aufzugeben, und nachdem er durch weite Reisen und unablässiges Studium seine Kenntnisse bereichert hatte, wählte er Llmütz zu seinem dauernden Aufenthalt nnd stiftete hier, Ende 1746, nach dem Muster der gelehrten Gesellschaften Italiens „Die Gesellschaft der Unbekannten" mit dem aus- gesprochenen Zweck, die Wissenschaften zu heben. Durch sein Verdienst hat Mähren anch den Ruhm, die erste gelehrteZeitschrist herausgegeben zu haben. Die Gesellschaft ließ nämlich vom I . Januar 1747 eine Zeitschrift erscheinen: „Monat l iche Auszüge a l ter und neuer gelehr ter Sachen" — das erste L i t e ra tu rb la t t unserer Monarchie. „Hiezn sollte sich", wie Petrasch selbst bestimmte, „der deutschen Schriftsprache, und zwar nach der vollkommeneren Pleisser Mundart bedient werden." Petrasch blieb drei Jahre Präsident der Gesellschaft, aber sein Eifer wurde von den anderen Mitgliedern nur kurze Zeit getheilt uud die Gesellschaft loste sich bald auf; Petrasch zog sich auf sein Gut Neuschloß bei Uugarisch-Hradisch zurück, wo er, in regstem Verkehr mit bedeutenden Gelehrten und Schriftstellern, am 15. Mai 1772 starb. Die meisten Aufsätze in den „Monatlichen Aus- zügen", welche zwei Bände erlebten, rühren von ihm selbst her; auch sonst hat er viele Abhandlungen unter dem Pseudonym P e t r u s E inereus (Peter Asch) veröffentlicht. Der edle Geist der Regierungen Maria Theresia's und ihres großen Sohnes Josef II. belebte mit erfrischendem Hauche auch das literarische Schaffen Mährens, so daß das deutsche Schriftthum in diesem Lande einige bedeutendere Erscheinungen auszuweisen hat. Vor Allem ist mit dem Zeitalter Maria Theresia's und Josefs II. anf das innigste der Name eines Mannes verknüpft, dessen eigentliche Thätigkeit wohl der Kaiserstadt Wien gehörte, den aber Mähren mit gerechtem Stolz seinen Sohn nennt. Wir meinen den Kritiker, Professor nnd Staatsmann Josef von Sonnenfe l s . Geboren 1733 zu Nikolsburg als der Sohu jüdischer Eltern, widmete sich Sonnenfels zuerst philosophischen Stndien in Wien, trat dann zum Militär über, kam aber bald wieder uach Wieu zurück uud entfaltete vorerst eine segensreiche Thätigkeit als Verbessere?
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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