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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 308 -
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308 besonders aber auch ?. Johann Georg Stredovsky (geboren zu Kruman 1679), „der mährische Häjek", suchten ihren Ruhn? auf diesem Felde. Der letztere schrieb fast ausschließlich lateinisch und zog die Linie zwischen Wahrheit und Dichtung nicht allzu genau, aber er verfolgte doch wissenschaftliche Ziele. Die Mehrzahl der übrige» Schriftsteller des XVII. und XVIII. Jahrhunderts dagegen (im Ganzen 60), unter denen die Mitglieder des Jesuitenordens die Oberhand behielten, hatte blos die religiösen Bedürfnisse des Volkes im Auge. Umsonst späht der forschende Blick nach einer erquickenden Oase höheren wissenschaftlichen oder poetischen Schaffens. Ein Xosmus XromöMsk^, der das erste böhmische Buch uach dem dreißigjährigen Kriege herausgab (Wallfahrtenlieder) oder der poeta laureatus ?. Thomas Jelinek können dem heutigen Leser nur ein mitleidvolles Lächeln abgewinnen. Erst die durch Maria Theresia und ihren Sohn Josef II. geförderte Schulbildung, die religiöse Toleranz und die Entlastung des Bauers rüttelten im Verein mit der eben zum Durchbruch gelangenden Nationalitätenidee das Volk aus hundertjähriger Lethargie empor, während sonst der fieberhafte Geisteskampf des Abendlandes an demselben fast spurlos vorüberging. In erster Reihe machten sich die Priester um das Wiedererwachen des böhmischen Volksthums verdient, wobei mehr denn je zwischen Böhmen und Mähren eine geistige Traussusion platzgreift. Die erste Sorge galt neben der Belebung des geschichtlichen Bewußtseins der Sprache; man fühlte unbewußt, daß die Nation als solche mit der Sprache steht und fällt. Maria Theresia war diesen Bestrebungen nicht abhold. Ehe noch der ans Holeschau gebürtige nachmalige Enstos der Olmützer Universitäts- bibliothek und Professor der böhmischen Sprache an der dortigen Staatsakademie Johann Alois Hauke Edler von Hankenstein seine Stimme zur „Empfehlung der böhmischen Sprache und Literatur" (1782) erhoben hatte, errichtete sie eine Lehrkanzel derselben an der Militärakademie zu Wiener-Neustadt und auf dessen private Anregung eine solche auch an der Wiener Universität (1775) und berief an die erstere den Mährer Josef Valentin Zlobicky (1741 zu Velehrad geboren), der sich durch tüchtige grammatische, literarhistorische und juridische Schriften die Freundschaft der bedeutendsten Prager Gelehrten erwarb. Als dann Zlobieky die Wiener Kanzel übernahm, wurde nach Neustadt der aus Steiermark gebürtige, aber in Mähren erzogene?. Maximilian Simek berufen, der aber in seiner böhmischen Grammatik sich in Neuerungen und Zügellosigkeiten gefiel, die den genialen Begründer der Slavistik Josef Dobrovsky zu einer böhmischen Abwehr (1791) und der deutschen Schrift: Über die Bildsamkeit der slavischen Sprache (1799) veranlaßten, durch welche der Sprachstümperei Simeks und seiner Genossen ein jähes Ende bereitet wurde. Dobrovsky's Lebensschicksale sind eng mit Mähren verbunden. In Brünn trat er in den mährischen Landes-Jesuiteuordeu, in Hradisch bei Olmütz wirkte er als Rector des
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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