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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 338 -
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338 Profilirungen :c.; solche Schlösser sind in Mähren: Straznitz 1453, Hohenstadt 1475, Tobitschan und Wischan 1490, Kuusta(d)t, Lomnitz, Groß-Meseritsch, Jaispitz, Vöttan, Mährisch-Trüban (1492 bis 1495). Das frühe Austreten der Renaissance kann uns nicht Wunder nehmen, da König Matthias Corvinus von Ungarn, der sich Mähren unterworfen hatte, mit Italien in lebhaftester Verbindung stand und an seinem Hofe zu Ofen viele italienische Künstler beschäftigte. Das uns erhaltene Portal des zum größten Theile abgetragenen Schlosses zu Mährisch-Trübau ist 1492 datirt und daher eine der frühesten Renaissancebauten in Österreich. Die Architektur ist derb und roh, zeigt geringes Verständniß für die antiken Formen und ist unzweifelhaft durch einen nichtitalienischen Meister hergestellt worden. Am Hofe des Erbauers Ladislav von Boskovitz lebten damals als dessen Hofbaumeister Hieronymus Dubensky (1598 bis 1529 erwähnt) und Baumeister Kaspar Herdiug (1510). Ähnliche Mißformen zeigen ein späteres Portal (1535) der Kirche zu Daubravnik und zwei kleine Thürchen im Schloße Teltsch. Die Renaissance wurde nach Mähren durch dessen reichen und mächtigen, kunst- sinnigen und vielgereisten Adel gebracht und gepflegt; die führenden Geschlechter im Lande, welche sich den hnsitischen Lehren zuneigten und den sogenannten böhmischen Brüdern volle Unterstützung ««gedeihen ließen, waren damals die Boskovitz, Cymbnrg, Kraji'r, Kuusta(d)t, Lichtenbnrg, Liechtenstein, Lipa, Lomnitz, Neuhaus, Pernstein, Pösing, Sovinec (Eulenburg), Sternberg, Waldstein und Wlaschim, denen seit 1480 auch die Zierotin zugezählt wurden. Diese alten Barone besaßen höchst ausgedehnte Ländereien, welche Fürstenthümern glichen, auf denen sie auch souverän herrschten; den Zierotins z. B. gehörte fast ein Drittheil von Mähren. Dieser Adel führte einen ganzen Hofstaat, hielt ein Heer von Hofcavalieren, Hofbeamten und Dienern, zu welchen stets noch viele Gäste und eine am Hofe dieser Fürsten jederzeit zu findende Schaar von Künstlern und Gelehrten ?c, kamen; die Schlösser waren zugleich mächtige Pflegestätten der Kunst und Wissenschaft, der feinen Sitte und des geselligen Verkehrs. Für eine solche Hofhaltung konnten die alten Burgen nun freilich nicht genügen; es wurden im ganzen Lande neue uud prächtige Herrensitze, oft mehrere gleichzeitig von einer und derselben Familie, gebaut uud auch auf das reichste ausgestattet. Mähren hat infolge dessen in dieser Zeit eine neue Glanzperiode auf dem Gebiete der Kunst zu verzeichnen. Diese Glanzperiode, ausschließlich ans den Profanbau beschränkt, fällt in die Zeit des knnstsinnigen Kaisers Rudolf II., dessen Hof zu Prag immer auch ein Sammelplatz von Künstlern und Gelehrten aller Länder war. Infolge der vielfachen Beziehungen des mährischen Adels zu dem Auslande, insbesondere zu Italien, wurden zu den Schloßbauten italienische Meister herbeigerufen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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