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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 356 -
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356 Metallplatten mit Niello. Einer der ältesten dieser Grabsteine, aus dem XIII. Jahrhundert stammend, befindet sich im Hofe der Olmi'cher Domdechantei, einige in der Kirche zu Podoli bei Jamuitz. Vom Jahre 1399 ist der im Brünner Franzensmuseum aufbewahrte Grabstein des Rectors der ehemaligen Nikdlaikirche zu Brünn, Albertus de Erosna; die Zeichnung ist schon eine viel sicherere, charakteristischere, jedoch ohne besonderen künstlerischen Werth. Eine bereits hervorragende Arbeit zeigt der Grabstein des 1500 verstorbenen Kanitzer Abtes Johannes; er ist im vollen Ornate dargestellt, an welchem der Faltenwurf richtig angegeben ist und bei welcher Arbeit, vor Allem beim Kopfe sichtlich das Bestreben zu Tage tritt, der Natur möglichst nahe zu kommen. Aus dem XV. und Anfang des XVI. Jahrhunderts, soweit die Gothik noch zur Anwendung kam, weist Mähren in verschiedenen Kirchen eine sehr große Zahl von Grabplatten aus, meist mit Rittergestalten oder Frauen in steifen Gewändern; an diesen Figuren kann man genau deu Fortschritt der plastischen Knnst stndiren; die die Verstorbenen jeweilig vorführenden Gestalten werden immer ausdrucksvoller, naturwahrer und unmerklich sieht man sich in die Renaissance hinübergeführt. Unter den vielen im Lande zerstreuten Gedenksäulen gehört jene zu Lechwitz zu deu besseren und die bei 12 Meter hohe Zderadsänle bei Brünn zu deu interessanteren. Über einem Treppennnterban erhebt sich der Fuß des Denkmals; derselbe geht ans dem Quadrat ins Achteck über nnd trägt einen dreitheiligen, durch Strebepfeilerchen und zwischengestellte Baldachine, sowie mit kleinen Wasserspeiern gezierten Aufban, welcher mit einem durchbrochenen Riesen endigt. In die Nischen des Etagenbaues wareu seinerzeit auch noch Figuren eingestellt, so daß sich dieses höchst zierlich gebaute Monument, welches für eiue Stapelgerechtigkeitssäule gehalten wird, recht effectvoll gestaltet haben mußte; es dürfte aus der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts stammen. Ähnliche architektonische Scnlpturwerke bieten einzelne, noch erhaltene Sacraments- hänschen, so zu Znaim (Nikolaikirche), zu Podoli ?c. — Sculpturwerke größerer Art zeigen zuweilen die Stadtthore, da dieselben nicht selten mit zierlicher Architektur und mit figürlichem Schmuck ausgestattet waren. Von dem ehemaligen Brünner Thore (in Brünn) sind mir mehr einige schöne Wappen erhalten; das berühmte sigurenreichc Judenthor ebendaselbst wurde Eude der Dreißiger-Jahre abgetragen. Es wurde 1508 vou Meister Autou Pilgram gebaut; der Thorbogen stand gegen zwei seitliche, aus Bossenquadern gebildete Pfeiler circa um einen Meter zurück; von diesem Bogen liefen sechs gewölbe- artig vorstehende Confoleu aus, welche bis zur Pfeilerflucht vortraten und dort einen die beiden Pfeiler verbindenden Fries und überhaupt den Obertheil des Thores trugen, welcher durch reiches Eselsrücken-Maßwerk geziert nnd durch seitliche Nischen begrenzt war, in denen zwei mit Fellen bekleidete Fignren (Adam und Eva?) standen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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