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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 368 -
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368 erst nach 37 Jahren (1716 bis 1753) fertig gestellt und kostete 150.000 Gulden; die Einweihung geschah in feierlichster Weise in Gegenwart der Kaiserin Maria Theresia und ihres hohen Gemals. Auch architektonisch ist dieses Bauwerk interessant; über einem reichen, mit mehrfachen Aufgängen versehenen Treppenunterban erhebt sich ein reich- geschmückter, an den Ecken durch gezierte Pfeiler ausgestatteter Kapellenbau, welcher die Basis bildet für einen in schönen Verhältnissen aufsteigenden, sich verjüngenden und reich geschmückten korinthisirenden Pfeileraufbau, der als Krönung eine prächtige Gruppe der heiligen Dreieinigkeit trägt; die Bildhauerarbeiten (21 Statuen, jede 3 Meter hoch, 12 Pnttis, alle 2 Meter hoch, 6 Büsten und das Modell der ungemein wirksamen, in Kupfer getriebenen 7'/z Meter hohen Dreifaltigkeitsgruppe und der großen, ebenso behandelten Figur des Erzengels Michael) sind von Zahner. Das ganze von einer ungemein reichen Ausstattung in Architektur, Bildhauer- und Schlosserarbeit, sowie Vergoldung ist bei geschickter Verkeilung der Massen und der vielen Fignrengrnppen von hübscher Linienführung und von monumentaler Wirkung. Auch bezüglich der nunmehr letzten, zur Besprechung kommenden Gruppe der Plastik, der Metalltechuik, kann Mähren auf manches gute Werk hinweisen. Während wir in dieser Beziehung im Allgemeinen auf die besondere Darstellung der Kunstindustrie verweisen, iu welche viele dieser Werke hinüberleiten, wollen wir hier nur die berühmte Glockengießerfamilie der Haubitz zu Brünn und die große Zahl derer erwähnen, welche in und außer Landes gesucht und berühmt waren, wie der am Hofe Boskovitz lebende Johann Benesovsky (1508 bis 1526), der dann (1563) in Prag lebende Brixins von Cimpergh (1514 bis 1596), Franz Jarosch von Brünn, der denschönenBrunneu im Prager Belvedere goß (1554 bis 1559), und der Nürnberger Simon Tauch von Brünn, gerühmt als Glockengießer und Büchsenmeister (1601). Von dem Glockengießer Andreas (1565) rührt ein schöner Mörser her, an dem als umlaufendes Relief der bethlehemitische Kindermord dargestellt ist. Von Taufbecken sei jenes zu Raigeru erwähnt, welches, ans Zinn hergestellt, über drei, in den Linien schön geführten, siebenkantigen Gaisfüßen aufsteht und in einem breiten Fries die richtig gezeichneten und gut modellirten 12 Apostel, und zwar in polychromer Behandlung zeigt und dem in Österreich nur ein zweites ähnliches, 1406 datirtes (zu Podlazitz in Böhmen) zur Seite steht. Einen Bronzeguß hervorragendster Art, ein Meisterwerk der Renaissance, finden wir in der Grabplatte des Olmützer Bischofs Markus Kuen (1565), bei welcher innerhalb einer ungemein reichen Umrahmung mit zierlichen Ornamenten, Frnchtstücken und Blumengehängen die Figur des Bischofs im reichsten Ornate in vorzüglichster Ausführung augebracht ist. Dieses Werk ist zu den besten Leistungen der italienischen Renaissance- Metalltechnik zu zählen und kann nur von einem Meister ersten Ranges stammen;
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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