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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 382 -
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382 Naturwahrheit gemalten Bilder, welche Früchte, Blumen, Fische, Geflügel, Jnsecten, Gläser und Metallgeräthe darstellen, wurden seinerzeit gut bezahlt. Das XVII. Jahrhundert war für die Ölmalerei des Landes keine erfreuliche Periode. Die Kunstbestrebungen lagen darnieder uud zeigten überall die Spur des Verfalles. Für Mähreu arbeitete in dieser Zeit der Frankfurter Joachim von Sandrart, der für die Brünner Kapuzinerkirche das Hauptaltarbild „Die Auffindung des heiligen Kreuzes" malte, der Autwerpeuer Autou Schonjans, welcher als österreichischer Hofkammermaler im Jahre 1726 zu Wien starb, der Tiroler Johann Baptist Spieß, der tüchtige Niederländer Johann de Herdt und der aus Uugaru stammende Johann von Spiel- berger. Sehr fruchtbar war der Chorherr bei Allerheiligen zu Olmütz Martin Anton Lnblinsky, der jedoch nur als geschickter Dilettant zu betrachten ist. Die erste Hälfte des XVIII. Jahrhunderts und selbst der größere Theil der Theresia» nischen Epoche gestalteten sich für das Kunstschaffen in Mähren zu einer glücklichen Zeit. Die Prachtliebe und der Geschmack des Hofes wirkten auch anregend auf den mährischen Clerns und Adel ein. Die bischöflichen Residenzen zu Olmütz und Kremsier, die Prälatnren zu Hradifch bei Olmütz, Neureusch, Saar, Velehrad, Klosterbruck, die Schlösser zu Austerlitz, Raitz, Seelovitz, Fraiu, Visovitz :c. wurdeu mit schätzbaren Kunstwerken der Malerei aus- geschmückt. Dieselben Männer, welche als hervorragende Freskanten im Lande thätig waren, malten daselbst auch zahlreiche Ölbilder. Zu ihnen gesellten sich andere Meister der Palette, die der mährischen Kunst zur Ehre gereichen, so der aus Fuluek gebürtige Thiermaler Leopold Axtmann, der auf gleichem Gebiete zu Nikolsburg thätige fürstlich Dietrichstein'sche Hofmaler Joseph Franz Adolph, der Breslauer Franz Palko, welcher für den Cardinal von Olmütz, Grafen von Troyer, farbenfrische lebensvolle Bildnisse malte, und sein tüchtiger Schüler Franz Korompay, ein Kremsierer von Geburt, der wahre Meisterstücke der Porträtirkuust lieferte uud für die Brünner Kirchen mehrere vorzügliche Altarbilder anfertigte, darunter die schöne diäter lZolorosa bei deu Miuoriten. Auch der geuiale, im italienischen Geschmack arbeitende Paul Troger kommt hier in Betracht. Seinen Altargemälden begegnen wir in mehreren Kirchen der Markgrafschaft, so zu Vrauau, Trebitfch, Namiest:c. Der saftlose Clafsicismus, der zur Zeit Kaiser Josefs mit seinen nüchternen Schöpfungen in der Wiener Akademie die Oberhand gewann, beeinflußte auch die Kunst- thätigkeit in dem übrigen Österreich in ungünstiger Weise. Eine erfreuliche Erscheinung dieses Zeitraums ist der berühmte Kremser Schmid, der für Mähren eine Reihe farbenprächtiger Altarblätter lieferte, so für die Brünner Domkirche Johannes den Täufer und die heilige Barbara, für die Obrovitzer Pfarrkirche den heiligen Norbert und den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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