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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 518 -
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518 bis sich auch hier der Mensch einfindet und dauernd Fuß faßt. Der Grund ist in den Nachwirkungen zu suchen, welche die nordische Eiszeit in Schlesien hinterlassen hatte und die sich lange hinaus fühlbar machten. An diesem Abschnitt in der Entwicklung unseres Welttheiles hat Schlesien insofern« theilgenommen, als die über ganz Nordeuropa bestehende diluviale Eisbedeckung bis an den Nordrand der Sudeten, sich mit dem Eis- mantel der letzteren vereinigend, heranreichte, und einen Eisstrom, die Wasserscheide bei Mährisch-Weißkirchen bildend, über die Breite des Oderthals tief nach Mähren entsandte. Nur das gegenwärtige Teschener, zum Theile auch das Troppauer Gebiet waren von der alles Leben verscheuchenden Eisstarre verschont geblieben. Nichtsdestoweniger eigneten sich auch diese Gegenden mit ihrem durch die Nähe der Gletscher bedingten rauhen Klima und den zahlreichen, vom Gletscherwasser getränkten Sümpfen nicht zum Aufenthalt des Menschen, und selbst aus der für das jüngere Diluvium charakteristischen Thierwelt verirrten sich nur einzelne Exemplare des Mammnth und kikirwceros tiekorkinu-, in diese unwirthlichen Landstriche. So erklären sich die im Löß und Gletscherschlamm der Umgebung von Troppau, Freistadt und Friedek eingebetteten Reste dieser Thierriesen, aber auch der Mangel jener Belege, mit deren Hilfe sich die Gleichzeitigkeit des Menschen in Mähren, Niederösterreich, Nordböhmen, Baiern, Belgien und Frankreich nachweisen ließe. Günstigere Bedingungen für die Bewohnbarkeit Schlesiens scheinen erst zu einer Zeit sich eingestellt zu haben, als die menschliche Cultur Mitteleuropas bereits am Ausgang jener Stuse angelangt war, welche die Wissenschaft als neolithifche Periode zu bezeichnen pflegt. Aber auch in dieser und den folgenden vorgeschichtlichen Perioden sind die menschlichen Wohnstätten äußerst spärlich gesäet. Fast über die Breite des ganzen Landes gelagert, ließen im Westen die Sudeten, im Osten die Beskyden nur den schmalen Abfall gegen Norden zur Besiedlung frei. Dabei macht sich die Erscheinung geltend, daß die überwiegende Zahl der vorgeschichtlichen Orte links der Oder festgestellt wurde, während der Landestheil am rechten Ufer derselben nur einen einzigen Ort (Groß- Ellgoth) aus verhältnißmäßig später Zeit aufweist. Die Erklärung mag allerdings nicht zum wenigsten in dem Umstände gelegen seiu, daß die Urgefchichtsforschung sich dem östlichen Schlesien bisher nicht in dem Maße wie dem westlichen zugewandt hat. Bei den durch die Natur gegebenen Verhältnissen erscheint es als eine nahezu selbst- verständliche Thatsache, daß wir vorgeschichtlichen Wohnplätzen zunächst an den Ufern der Oppa begegnen. Das höchste Alter unter denselben beansprucht Kreuzendorf (Holasovitz), dessen spätneolithische Ansiedluug, mitten im Dorfe, an der Stelle des fürstlich Liechten- stein'schen Gutshofes gelegen, fast ununterbrochen bis heute als Wohnstätte benützt wurde. Der hohe Uferrand gestattete hier, der knapp vorbeifließenden Oppa so nahe wie nirgends zu rücken, ohne der Gefahr der noch heute bedeutenden Überschwemmungen ausgesetzt zu sein.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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