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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 580 -
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580 der Laut meist ganz ausgestoßen wird: geset, gelet, nnr ausnahmsweise, namentlich in kag'a — gegen. Im Inlaute geht l> häufig in die Spirans über: lawa — leben, vereinzelt anch umgekehrte in d: Vorbrik (Vorwerk). wird im Aulaute regelmäßig zu k: fard — Pferd, im In- und Auslaute meist zu x>: Oppl, Köp. Auf t wirkt vorangehendes I fast immer erweichend: Haida halten, oft auch n: Heilder — hinter; in der Gegend um Jaueruig wird in diesem Falle die Dentalis fyncopirt: häla. Lautverdichtuugeu treten ein bei ti: sich --- sieh, hecher — höher, bei sck nach I und n: foltsch — falsch, sowie endlich bei s, welches nicht nur in den dem Schriftdeutschen eigenen Fällen, sondern auch nach r und öfter sogar nach p zu scli wird. Die größte Mannigfaltigkeit herrscht naturgemäß in der Articulatiou der Liquiden, k geht nach Vocalen, besonders unter dem Einfluß des Hauptacceuts oft in dem Stimmtone seines Nachbars unter, wobei es häufig die Veranlassung zur Diphthougiruug wird: wuot — Wort. Der Wechsel mit s: Verliesen — verlieren ist nur noch selten. 1^ erhält sich im Flachlande rein, in Gebirgsgegenden aber nimmt es den Palatalen Laut des polnischen t an und geht manchmal selbst in einen Vocal über, so daß wir die Reihen erhalten: Walt, Walt, Want; zeimlich, zeimlich, zeimoich. Eine große selbsterhaltende Kraft hat das m, welches sich in einer Reihe von Beispielen aus älterem Lautstande ebenso erhalten hat wie die Lautverbindung mp: Födem ^ Faden, Bäsem — Besen; krnmp krumm. N geht wie fast in allen Mundarten vor Labialen in m über: femf fünf; in der Lautverbindung nä erweicht es sich im Gebirge zu nä: Huud, Kinder. Der Consonantenstand der Mundart erhält endlich durch zahlreiche Ausstoßungen und Einschiebnngen einen vom Neuhochdeutschen verschiedenen Charakter. So neigen namentlich bei einsilbigen Wörtern zum Abfall d: ho ---- habe, gal — gelb, gei — gib, blaiu — bleiben, gett — gibt, hefch — hübsch, dann ck in glai, an — auch, endlich n außer in der Jnfinitivendung in: mai, vo, na, nä (nein) und selbst im Inlaute bei der Bildnngssilbe inZ: Sperlik, Jüuglik. Nach Liquiden nnd el» erscheinen öfter euphonische Einschiebungeu aus der Dentalreihe: rendlich — reinlich, drnöchtan — darnach; „schont", „Teppicht" hört man anch in den Städten. Unorganisch ist ferner k: vor anlautendem u: har — er, besonders in der Bildungssilbe at — ent: hatläsa — entlaufen, dann n in: gennng, Brinkl, nender — näher, beiner — bei ihr, während das Schlesische umgekehrt das unorganische n in Mo — Mohn nicht kennt. In erdrückender Mannigfaltigkeit treten die Vocale auf. Aber das abfällige Urtheil, sie wären mechanische Gebilde ohne geistige Begründung und geschichtliches Leben, kann sich nur auf die unter dem mächtigeren Einflüsse des Schriftdeutschen stehenden Städte beziehen. Bei den dörfischen Dialecten geht im Allgemeinen der Proceß dahin, daß jeder alte Vocal der Reihe i, e, a, o in der Mnndart zn einem Laute mit nächst tieferem Eigentoue zurücksinkt, während u im Flachlande gewöhnlich zu c» wird, im Gebirge hingegen in die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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