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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 625 -
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625 Bandes lassen sich innerhalb des eng begrenzten Territoriums drei Abstufungen des Dialectes bei den Gebirgsbewohnern, auf dem Flachlande und an der Sprachgrenze constatiren. Der urwüchsige Gebirgsbewohner, den die abgeschlossene Lage vor fremden Einflüssen mehr geschützt hat, verfügt noch heute über eine Menge altpolnischer, in der Schriftsprache nicht mehr gebräuchlicher Ausdrücke und hat die Sprache in größerer Reinheit bewahrt, während der Dialect in den Städten und an der Sprachgrenze mit fremden Elementen vermengt ist. Da es unmöglich ist, ein abgeschlossenes Bild des Dialectes auf eng begrenztem Raume zu geben, so mag eine kurze Hervorhebung der charakteristischen Merkmale genügen. Zu den Abweichungen vom Vocalismus der Schriftsprache gehört die Erhaltung der geneigten, o-artigen Aussprache des a in Wörtern, wie pcm statt pan, statt ferner dessen Alterirnng in e oder i, wie ckcnvej — liskovv^ — und der Ausfall im Auslaute, wie ?iem — ?iemia. Der Vocal i kann in e über- gehen oder auch elimiuirt werden, z. B. statt i^ia, statt konie?xna. Ebenso wird der Vocal e in i verwandelt oder abgeworfen, z. B. — mcyeFo, wanielik — evvanxelik. Der Vocal o geht oft in 6 über oder assimilirt sich dem Vocale der folgenden Silbe, wie «Züliü — ckolni, pumüö — pom65. Die Aussprache der Nasallaute <?. ^ ist incorrect, dieselben werden am Wortende entweder ignorirt oder durch Reiulaute ersetzt, z. B. ä^iecie oder cksiecic» — <Z/ieeitz oder in ö verändert, wie ciövviAliüL — Umgekehrt statt des Reinlantes bleibt der ältere Nasallaut erhalten, wie bulam^t statt dalamut, statt porue^e. Ein besonderes Kennzeichen des Dialectes ist aber die häufige Aspiration der Vocale, wie z. B. 5evva — lisrest — ares^t, Kulan ulan. Die im Schristpolnischen unter besonderen Umständen gebotene Veränderung des is und io, e und o unterbleibt öfters, wie nies? statt niostz, ue^oni statt ueaeni. Schärfer als im Vocalismus treten die Abweichungen im Gebrauche der Cousonanten hervor. Der Mitlaut A wird mit k vertauscht, wie kru?a statt Aruxa, aber altes Fanda statt kanba. Oft werden die harten Eonsonanten den weichen vorgezogen oder es findet auch der umgekehrte Fall statt, wie sturkae — saturckac, prÜ2n^ prÜ2N^, ratu^a — ratusöÄ, >^ v — I/.)', sxlcrczbaö — skrobae. Unbequeme Consonantenverbindungen werden gemieden und durch andere ersetzt, wie ?äi'2väic> — ^röälci, s ^ t ^ — extei'x, seiebto — Sertz — ä^vir^e — ärx^vi, str^bto ^ sredro. Beispiele der Assimilation, Dissimilation und Verschmelzung der Cousonanten sind nicht selten, wie — vveam?, ruta — rura. Auf älterer Sprachstufe verharren Worte wie r2g?ae — r?e?ac, ä^abol — pocZskskovvac — poäskaliiwae, vbiesie — odvviesie. Auch die Metathesis ist nicht ungewöhnlich in Wörtern wie statt ^eckxvub, clui^ovvae statt clruko>va6. Schlesien. 40
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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