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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 642 -
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642 Drapirungen auf und ab von Fenster zu Fenster schlingt. Eine originelle Zweitheilung einer Fa^ade durch einen Pilaster findet statt bei Nr. 11 am Stadtplatz. In Zuckmantel haben die Häuser am Hauptplatz vielfach die Fa^ade des Postgebäudes zum Vorbild genommen, wodurch derselbe einen überaus würdigen Charakter erhält. Viele Häuser mit breiten geschwungenen Giebeln besitzt Jauernig, doch wurden im Verlaufe der Zeit die wetterbrüchigen Stellen beseitigt, und man trug Sorge, daß die Giebel möglichst glatt ablaufen. Troppau wurde durch den furchtbaren Brand von 1689 und die Kriegszeiten des folgenden Jahrhunderts so hart betroffen, daß die bauliche Entwicklung der Stadt — im Ganzen genommen, nicht im Einzelnen — sogar Rückschritte zeigt. In der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts macht sich die von Wien ausgehende und von dem deutschen Orden für seine Bauten aufgenommene trockene, classicistisch-Palladianische Richtung geltend, wie das die Kirche zu Würbenthal, die Ordenshäuser in Frendenthal und an anderen Orten zeigen. Der Umschwung, der sich von den Fünfziger-Jahren an in Wien vollzog, wirkte auch auf unser Land. Im Kirchenbau kehrte man zur Gothik zurück, und hier wirkte niemand geringerer als der Gothiker Friedrich Schmidt als Schöpfer, Lehrer und Berather. Der gewaltige Thurm, welchen er der Friedeker Pfarrkirche (1876) baute, stimmt zwar nicht zu dem Gotteshaus, aber er hebt das Stadtbild in einem solchen Maße, daß er für das Nachbarland zum Vorbild geworden ist. Schmidt baute auf Veranlassung des Breslauer Erzbischofs Förster die Kirche in Krantenwalde (1878 bis 1882). Aus Hellem Kalkstein erhebt sie sich in dem engen Waldthale, einfach, schlicht, fast schüchtern in ihrer zusammengenommenen Vorderansicht. Wohl hat Schmidt bei diesem Waldkirchlein an alle seine Dome und Rathhäuser vergessen, aber seine Meisterhand hat sich auch im Kleinen bewährt. Unter seinem Einfluß entwickelten sich Gustav Meretta (gestorben 1888) und Albiu Prokop, ersterer der Erbauer der Kirchen in Liebenthal, Deutsch-Paulowitz und Roßwald, letzterer der Schöpfer der Kirche in Trzyniec. Meretta hatte große Reisen gemacht und manchen der Eindrücke in seinen Bauwerken verwerthet; bei unseren Kirchen ins Große zu gehen, das war ihm durch den Zweck nicht gestattet. Mit der Rücksicht auf die praktischen Verhältnisse stellte sich neben der Einfachheit auch eine gewisse Nüchternheit ein, die weniger an der romanischen Roßwalder Kirche als an den beiden anderen gothischen Bauten bemerkbar ist. Der Bauherr war der Fürsterzbischof von Olmütz. Die Kirche in Trzyniec ward im Auftrag weiland Seiner kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Albrecht errichtet. Prokop erbaute sie in vierzehn Monaten (1883 bis 1884). Die auf einem Hügel gelegene Kirche ist in Kreuzform gebaut. Presbyterium und Seitenarme sind mit den fünf Seiten des Achtecks geschlossen. An das hochgehende Mittelschiff schließen sich niedere Seitenschiffe an. durch schlanke, reichgegliederte Pfeiler mit demselben verbunden. Das ober dem Chor gelegene
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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