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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 662 -
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662 Große Niederschlagsmengen und ein undurchlässiger Untergrund, das sind die beiden Hauptfeinde des schleichen Landwirthes. Er kann den Kamps mit ihnen nur danu erfolgreich aufnehmen, wenn ihm die entsprechenden Geldmittel zu Gebote stehen. Dem Kleingrundbesitzer erlauben seine Verhältnisse nicht, den Boden zu drainiren, er sucht sich also dadurch zu helfen, daß er sein Feld in zwei Meter breite, hochgewölbte Beete pflügt. Der Stand der Feldfrüchte ist nur in der Mitte des Beetes ein guter; ein Theil der Ackerfläche — die Furche — wird geopfert, um den Rücken des Beetes trocken zu legen. Erst in jüngster Zeit tauchen auch unter den Bauern einzelne Apostel der Drainage auf. Ein Fehler, der vielfach von den kleinen Grundbesitzern begangen wird, liegt in der nicht zeitgemäßen und daher schlechten Ackerung im Frühjahr. Nur durch die Ackerung im Herbst kann der schwere Boden unter dem Einfluß des Winterfrostes genügend verkleinert werden. Erfolgt die Ackerung erst im Frühjahr, dann bleibt der lehmige Boden zu naß und zäh, um eine richtige Saatbestellnng zu ermöglichen. Ein vorzügliches Mittel, die Fruchtbarkeit des Bodens zn heben, besteht in der Kalkung der Felder, welche beim Großgrundbesitz allgemein und auch vom bäuerlichen Landwirth schon vielfach, insbesondere dort angewendet wird, wo der Bezug des Kalksteines keine zu großen Kosten verursacht. Die Bodenbearbeitung geschieht mit gut construirten Pflügen und Eggen. Von ziemlicher Bedeutung ist die Viehzucht in den schleichen Bauernwirthschaften; sie erstreckt sich vorwiegend auf Rinder und Schweine. Nur die Besitzer größerer Bauern- höfe befassen sich mit der Pferdezucht, denn nur sie bearbeiten ihre Felder mit Pferden. Die kleineren Grundbesitzer besorgen die Bestellung der Äcker größteutheils mit Kühen. Der Pferdeschlag des Flach- und Hügellandes, der durch ärarische Hengste veredelt wurde, kann ein guter genannt werden. Das Gebirgspserd ist klein, sehr kräftig gebaut und von zäher Ausdauer. Die Kühe sind im flachen Lande größtentheils mittelgroß und ziemlich gut gehalten, wogegen dieselben im Gebirge oft durch Futtermangel in ihrer Entwicklung zurückbleiben und dementsprechend geringere Milcherträge geben. Die durchschnittliche Melkung stellt sich per Stück und Tag auf drei Liter. Die producirte Milch wird zum größten Theil im eigenen Haushalte verwendet, der Rest zn Butter verarbeitet und nach der Stadt gesandt. Als Futterpflanze dient der Rothklee, der in Schlesien nahezu sicher gedeiht und oft sehr hohe Erträge abwirft. Wiesengründe finden sich fast nur in der Gebirgszone. In neuerer Zeit wird die vom Großgrundbesitz eingeführte Cultur des amerikanischen Pferdezahnmaifes vielfach auf Bauerngütern nachgeahmt. Der Massenertrag dieser Futter- pflanze ist durch das feuchte Klima begüustigt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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