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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 700 -
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700 der Coakereiöfen zur Dampferzeugung verwendet, das flüssige Roheisen direct vom Hochofen im Bessemerconverter Verblasen oder in den Martinöfen verarbeitet nnd die Hitze der Stahl- oder Flnßeiseningots sofort für den Walzproceß nutzbar gemacht. Um die Sortiruug und Auswahl der Steinkohlenflötze nach ihrem Phosphorgehalt für die Erzeugung des phosphorarmen Befsemerroheisens zu vermeiden, wird derzeit dcr Bessemer- und Martinproceß combinirt in der Weise durchgeführt, daß die Oxydation von Silicium, Kohlenstoff und Mangan des Roheisenbades und die Verschlacknnq von Kieselerde und Mangan im Bessemerconverter vorgenommen wird, welcher mit sanerer, kieselsäurereicher Chamotte ausgefüttert ist. Unmittelbar darauf folgt die Überführung des flüssigen Metallbades in den basisch mit gebranntem Magnesit ausgefütterten Martinöfen, in welch letzteren unter Zuschlag von caustischem Kalk die Eutphvsphoruug und Fertigrasfiniruug des Flußstahl- oder Flußeifeuproductes unter gleichzeitiger Mit- verwendung von Schweißeisen- und Stahlabfällen vollzogen wird. Dieser combiuirte Befsemer-Martinproceß gewährt die Vortheile, daß ein Roheisen, welches sich seines Phosphorgehaltes halber für deu Bessemerproceß uicht eignet, dessen Phosphorgehalt aber für den Thomasproceß oder das basische Windfrischen noch viel zu gering ist, zu phosphorfreiem, refpective sehr phosphorarmem Flußstahl oder Flußeisen verarbeitet werden kann und daß durch die Vorarbeit im Bessemercouverter die Productionssähigkeit der Martinöfen überdies auf das Doppelte gesteigert werden kann. In Karlshütte entstanden nacheinander Fabriken zur Herstellung von Feilen und von Eiseubahnkleinmaterial, von gepreßten Stahlschaufeln, von Nieten, Schrauben und Wellblechen, welch letztere in der Neuzeit zu Dach- und Tragconstructioneu und zu schnell aufstellbaren Baracken verwendet werden. Der Aufschwung dieser Eisenindustrie kann richtig ermessen werden nach der Zahl der Arbeiter, Motoren und der Prodnctionsmenge. Im Jahre 1844 verfügte man über Wasserkräfte von 300 Pferdestärken und beschäftigte etwa 350 Arbeiter, die Erzeugung betrug 17.000 Metercentner Roheisen, 8000 Metercentner Gußwaare, 10.000 Meter- centner geschmiedetes Frischeisen; jetzt arbeiten Dampfmaschinen von etwa 6500 und Wasserkräfte von circa 400 Pferdestärken und über 4000 Arbeiter in den Hütten. Die Erzeugung des Jahres 1892 betrug: an Roheisen 550.000 Metercentner, an Zwischen- sabrikaten 470.000 Metercentner, an Eisen- und Stahlgußwaaren 110.000 Metercentner, an Eisen- und Stahlwalzwaaren 420.000 Metercentner, an gehämmertem Eisen und Stahl, an Pflugblechen, Wagenachsen und Zeugwaare 20.000 Metercentner. Auf diese Weise hat das Hüttenwesen in Ostschlesien aus bescheidenen Anfängen sich glücklich entwickelt; es hat alle Fortschritte rasch durchlaufen, manche schwere Krise überwunden und ist heute eine reiche Quelle des Volkswohlstandes.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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