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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
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21 gedient hat. Die Ergebnisse seiner Forschnngen hat der gelehrte Verfasser selbst folgender- maßen zusammengefaßt. „Da sehen wir bei den Knochen der ausgestorbenen Ur-Bären die der paläolithischen Zeit angehörigen Thonscherbe», Stein- und Knochengeräthe; wir sehen den Übergang von der paläolithischen zur neolithischen Zeit; dann die neolithische Zeit in dem Beerdigungs- gang, durch die in zweiter Reihe begrabenen Skelette und neben diese hingelegten zuge- schlagenen Stein-, Knochen- und Thongegenstände repräsentirt; ferner den Übergang der neolithischen Zeit in die Bronzezeit, wiederum in dem Beerdigungsgang, und zwar an den in der ersten Reihe begrabenen Skeletten, da an einigen Schädeln Oxydation durch Erz wahrzunehmen ist; bis endlich die Stätten der Küchenabfälle in ihrer unteren Schichte die Bronze-, in der oberen die Eisenzeit repräsentiren." Aus den Tabellen am Ende des Baron Nyäry'schen Werkes geht hervor, daß gefunden wurden: Knochengeräthe der paläolithischen Zeit, zusammen 61, Steingeräthe derselben Zeit 6; neolithische Knochengeräthe 53, Steingeräthe 83, Bronze- und Eisen- gegenstände zusammen 39; woraus zu schließen wäre, daß die Höhle in der jüngeren Steinzeit an« bewohntesten gewesen. Das Material, aus dem die Steingegenstände (Ambosse, Hämmer, Beile, Messerklingen, Sägen, Pfeil- und Lanzenspitzen, Bohrer, Meißel u. s. w.) gefertigt sind, ist Qnarzit, Quarzitschieser, Serpentinchlorit, Sandstein, Basalt, Mergel- schiefer und Quarzkiesel — lauter Gesteine, die auch in dieser Gegend vorkommen. Die Gefäße und Tausende von Gefäßfragmenten, die bei den Grabungen in der Baradla-Höhle aus den verschiedenen Schichten an den Tag gefördert wurdeu, zeigen den ganzen stnfenweisen Entwicklungsgang der Thonindustrie, von den primitiven Töpfen und Schalen angefangen, die mit freier Hand aus einer mit grobem Quarzitsand, zerbröckeltem Tropfstein, ja mit Hackstroh gemischten Masse hergestellt sind, bis zu den aus guter Masse auf der Scheibe geformten, mit sorgsam geglätteten Streifen, Linien, Knorren, Punkten und Buckeln verzierten, gut ausgebrannten Urnen und Buckelgefäßen. Erstere wurden besonders bei den aus der Steinzeit stammenden Skeletten, letztere in den oberen Schichten der Küchenabfülle gefunden. Die Thatsache, daß die in der Aggteleker Höhle gefundenen Thonscherben eine auffallende Ähnlichkeit mit den in den Höhlen von Liskova, Haligöcz und Poräes gefundenen Gefäßbruchstücken zeigen, würde für die Gleichzeitigkeit dieser Höhlenbewohner sprechen. Zu den Höhlenfunden, welche beweisen, daß Oberungarn schon in der Steinzeit von Menschen bewohnt war, kommen noch jene zahlreichen Steinwerkzenge, die an einzelnen Fundstätten zufällig gefunden wurden. In der prähistorischen Abtheilung des ungarischen Nationalmuseums ist davon eine ganze Reihenfolge aufbewahrt, desgleichen in anderen öffentlichen und Privatsammlungen. So finden sich — um nur eine der letzteren zu erwähnen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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