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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
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28 Begriff machen. Wohl aber werfen der Todtenknlt und die Gebräuche bei Bestattung der Überreste Verstorbener einen Schimmer von Licht auf das sittliche und religiöse Leben dieser unbekannten Urvölker. Ans unseren Funden wissen wir, daß die Menschen der Steinzeit ihre Todten in sitzender oder liegender Stellung bestatteten, und zwar in Stein- kainmern. Höhlen oder der Muttererde. In der Bronzezeit jedoch war die Leichenverbrennung allgemeiner Brauch. Die Todten wurden auf Scheiterhaufen verbrannt und die Knochen gewöhnlich in Thongefäßen, oft auch einfach in der Erde begraben. Was die Begräbuißstätten selbst und die Unterbringung der Aschenurnen betrifft, sind die Gebräuche in verschiedenen Gegenden verschieden. An vielen Orten, so in Pilin und Lapnjtö (Nögräder Comitat), werden die Urnen in Höhlungen, die mit Kiesgeröll umschichtet sind (Krypten), beigesetzt; anderswo, so in Ürmezö (Maramaros) und Nagy- Lehota (Nentraer Comitat) einfach in die Erde gestellt und das Grab mit einem Hügel bezeichnet; noch anderswo, wie in Felsö-Kubin (Ärvaer Comitat) oder Pilin (Nögräd) finden sich die Urnen auf Grabfeldern, die mit aufgeschichteten Steinen umhegt sind, in einer oder zwei Reihen nebeneinander gestellt. Übrigens waren in ganz Oberungarn beide Bestattungsarten gebräuchlich. Was die in manchen Gegenden Obernngarns vorkommenden Hügel (Mohilka, Homolka) bergen, wird erst die Zukunft lehren. Zum Gegenstand genauer Untersuchung sind sie noch kaum gemacht worden. Sicher ist, daß sie Grabfelder, Bestattungsorte bezeichnen und zum Theil sogar noch jetzt zu solchem Zwecke dienen, wie dies auch der umfangreiche Tumulus in der Gemarkung von Priekopa (Tnröczer Comitat) bezeugt. Unsere Denkmäler der Bronzezeit stammen theils von diesen Gräberfeldern und besonders den Urnenfeldern, theils von den Bronzeguß-Werkstätten und aus den sogenannten Schatz- oder Depotfunden, die bald durch die Arbeit des Pfluges, bald durch Wasser- spülungen und andere Zufälligkeiten ans Tageslicht gelangten. In der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts wurden die im ganzen Lande gefundenen Bronze- und Goldgeräthe allgemein entweder in die römische oder in die keltische Zeit verwiesen. Als solche gelangten dann einige in den Besitz des Nationalmuseums, wo sie seither, oft ohne nähere Kenntniß des Fundortes, nur allgemein als „in Ungarn" gemachte Funde aufbewahrt werden. Trotzdem sind auch von diesen unzweifelhaft viele oberungarischen Ursprungs. Unter unseren Bronzefunden sind es die Schatzfunde, denen wir die schönsten und am besten erhaltenen Gegenstände verdanken; dennoch ist vom wissenschaftlichen Standpunkt aus den von den Urnenfeldern stammenden Objecten eine größere Wichtigkeit beizumessen. Diese Gegenstände kommen gewöhnlich in arg beschädigtem Zustande zum Vorschein, theils weil sie schon ursprünglich in verstümmeltem Znstande der Asche beigelegt, theils
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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