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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
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42 Philipps (IV. Jahrhundert v. Chr.) Unsere Fachgelehrten halten im Allgemeinen alle diese Münzen, dergleichen auch in den benachbarten Comitaten Turöcz und Liptan gefunden wurden, für keltischen Ursprungs, was neben anderen Gründen dafür sprechen würde, daß dieser Volksstamm, obgleich Viele es leugnen, sich bis hierher und auch bis in die obere Waag-Gegend verbreitet hatte. Auffallenderweise sind unter den auf dem Felsgipfel von Nagy-Bißterecz ausge- grabenen urzeitlichen Gegenständen (Mahlsteinen, Gewichten, Thongefäßen) keinerlei Bronzegegenstände gefunden worden. Wohl aber fand sich daselbst eine eigenthümliche kleeblattförmige, mit Halbkreislinien und Punkten verzierte Eisenplatte, wie eine ähnliche schon früher im Tnröezer Comitat gefunden wurde. Letztere ist im Nationalmuseum verwahrt. Jngwald Undset, der früh verstorbene Custos am urgeschichtlichen Museum der Universität Christian!«, hat erkannt, daß diese charakteristische Platte die Urform der in den skandinavischen Funden so häufig vorkommenden Riemenschnalle von karolingischem Stile ist. Übrigens ist Oberungarn nicht eben reich an Fundeu aus der älteren Eisenzeit. Dies hat seinen Grund darin, daß die meist in sehr beschädigtem Zustande vorkommenden Eisenfunde, besonders in früherer Zeit, die Aufmerksamkeit der Forscher nicht in so hohem Grade erregten, wie die Gold-, Silber- nnd Bronze-, ja selbst die Steingegenstände, vielmehr die Eisensunde erst in neuerer Zeit, seitdem die systematischen Forschungen begonnen haben, jene Beachtung finden, die ihnen thatsächlich zukommt. Im Verlaufe unserer Darstellung haben wir uns wiederholt auf die Funde berufen, die dafür sprechen, daß Eisen und Bronze auch in Oberungarn gleichzeitig in Gebrauch standen. Solchen Übergangsfunden begegnet man in Oberungarn überall, wo immer systematische Forschungen angestellt wurden; vou Ärva südöstlich hinab bis Maramaros nnd südwestlich bis Preßburg, in dem ganzen District diesseits der Donau. Von jener Cultur dagegen, die den Bewohnern Ungarns die Kenntniß des Eisens vermittelt hatte, von der Hallstätter, sind in Oberungarn mir vereinzelte Spuren zu finden. Der allgemeinere Gebrauch des Eisens wurde, wie es scheint, erst im V. und l V. Jahr- hundert v. Chr. durch die mit dem Ausdruck „La Tene" bezeichnete keltische Bildung verbreitet. Seine Spuren treten in den näher zur Donau gelegenen Gegenden häufiger auf, als in dem Landstrich am Fnße der Karpathen, uud die in den Gräbern von Pilin (Nögräder Comitat), Jmely (Komorner Comitat) und Szobb-Jpolypart (Honter Comitat) gefundenen eisernen Waffen und Geräthe, welche die charakteristischen Vertreter des Geschmackes dieser Zeit sind, kommen in den nördlicheren Gegenden Oberungarns nur hie und da vor. Und wenn vorausgesetzt werden kann, daß Jahrhunderte verstreichen mußten, bis diese Cnltnrströmnng in dieser Gegend heimisch wurde, und wenn beinahe mit Sicherheit
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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