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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
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43 gesagt werden kann, daß diese Cnltnr sich hier Jahrhunderte hindurch friedlich entwickeln konnte, so wird es schwerlich als kühne Behauptung erscheinen, wenn wir sagen, daß in Oberungarn der Gebrauch des Eisens schon in die geschichtliche Zeit , also in die der römischen Eroberung fällt . Funde, die das Heimischwerden der römisch-pannonischen Cultur iu Oberuugarn beweisen würden, sind freilich nicht gemacht worden. Allein wir wissen, daß die Römer wiederholt mit den diese Gegenden bewohnenden Datiern, dann auch mit den Marcomannen und Quaden zusammenstießen, und so können wir es als sicher annehmen, daß die Völker jener oberungarischen Gegenden, die mit den vollkommeneren römischen Waffen bekannt geworden waren, und durch ihre Vermittlung auch die benachbarten, historisch weniger bekannten Barbarenstämme, das Metall, aus dem die Römer ihre Waffen fertigten, immer häufiger zu gebrauchen begannen. Dazu kommt noch als ebenso nnbezweifelbar, daß die Bewohner Oberungarns seit der Eroberung Paunoniens auch mit der classischen Cultur immer häufiger in Berührung kamen. Die römischen Händler standen nicht nur mit den barbarischen Bewohnern der Grenzstädte in geschäftlichem Verkehr, sondern auch mit den Gegenden jenseits der Karpathen, wohin von Pannonien und Dacien aus, hauptsächlich den Thälern der größeren Ströme folgend, Handelsstraßen zogen, welche Obernngarn durchschnitten und dem beständigen Umlauf von römischem Geld und römischen Jndnstrie- artikeln zugute kamen. Für diese Beziehungen sprechen auch die in den bronzezeitlichen Niederlassungen vorkommenden römischen Münzen und Eisenklötze, die namentlich in den südöstlichen Gegenden Oberungarns häufig sind. Als Beispiele dafür dienen, nnter vielen anderen, etwa die Funde von Klaesanö und Ormöd im Bereger, von Kapos im Unger, von Mära- maros-Szige t und Vörösmar t im Märamaroser Comitat. Funde aus der Völkerwanderungszeit und von hunnisch - avarischem Charakter kommen in Oberungarn nnr vereinzelt vor, sie sind da ebenso selten, wie die nrmagyarischen Reitergräber, deren Prototypen wir in den berühmten Funden von Szeged- Öthalom besitzen. Solche wurden gefunden: in Blatnieza, Szolyva (Bereger Comitat), Szöesöny, auf der Pußta Beue (Nögräder Comitat), in Pi l in und Galgöez (Nentraer Comitat). Die drei letztgenannten Fundorte sind um so merkwürdiger, weil da neben den Gerippen des Menschen und des Pferdes anßer einigem Gold- nnd Silberschmuck auch Münzen aus dem IX. nnd X. Jahrhundert gefunden wurden. Aus der Seltenheit solcher Grabfunde in Oberungarn den Schluß zu ziehen, daß die Völkerwanderung über diese Gegenden spurlos hinweg gegangen sei, wäre ein Fehler. Mit dem Niedergang der römischen Staatsgewalt schiebt sich eine Völkerwelle über die andere her, nnd wenn auch die größeren Kämpfe mehr in den südlichen Theilen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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