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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 58 -
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58 die sich von dem höheren nnd breiteren Mittelschiff dnrch zwei Reihen von je drei Pfeilern schieden, nnd mit halbkreisförmigen Apsiden, deren Grundmauern gewiß noch unter dem jetzigen Chor stecken, als östlichen Abschlüssen der Schiffe. Schwer ist es dagegen zn entscheiden, ob unter den an der Westhälfte des Baues erhalteneu romanischen Details anch solche vorkomme», die noch vom Ende des XII. Jahrhunderts, von der zur Zeit Bela's III. erbauten Kirche herrühre», oder ob sie sämmtlich nur Vertreter jener romanischen Kunst sind, die besonders in diesem Comitat nach dem Tatareneinfall, noch um die Mitte des XIII. Jahrhunderts in Übung war. Ebenso zweifelhast ist es, ob die über den beiden westlichen Jochen der Schiffe befindliche Empore dem Neubau des XII. oder des XIII. Jahrhunderts angehört. Das östliche Pfeilerpaar der Kirche steht ans doppeltem Sockel; es hat attische Füße und derbe Eckblätter; es ist an zwei Seiten glatt, die beiden anderen sind durch Halbsäulen und die abgeschrägten Kanten durch Dreiviertelsänlen gegliedert; die kelchartigen Kapitäler der Schäfte sind mit Schilf- blättern, die in Knoten endigen, verziert. Die beiden, die Empore stützenden Pfeilerpaare gleichen den obigen, doch mit dem Unterschiede, daß sie an allen vier Seiten Halbsäulen haben uud die Stelle der abgeschrägten Ecken dnrch je zwei rechtwinklige Vorsprünge gegliedert ist. Das westliche Pfeilerpaar, anf dem die inneren Ecken der Thürme ruhen, hat keine Eckblätter. Das Hanptportal ist rnndbogig; seine Öffnung hat einen horizontalen Querbalken und verengert sich nach innen stufenweise; seine Laibnng ist durch je drei rechtwinklige Vorsprünge und dazwischen je zwei glattschästige Säulen gegliedert. Diese Gliederung setzt sich am Portalbogen fort, doch mit dem Unterschiede, daß die den Säulen entsprechenden Glieder achteckig sind. Die Laibnng des Nordportals gliedert sich dnrch je zwei rechtwinklige Vorsprünge und je eine Säule; letztere sind an den Kapitälen mit den nämlicheu Schilfblättern verziert, wie die Säulen des Schiffes. Die Gesimse der mit breiten Lisenen umsäumten Thürme sind aus einem Zahnschnitt und eiuem theils spitzbogigeu, theils ruudbogigeu Fries gebildet; ihr Kranzgesimse zeigt Reuaifsance- geschmack; ihre achteckigen Helme sind verputzte Holzcoustruction; ihre rnndbogigen Fensterpaare sind dnrch Säulenschäfte ohne Kapitäl und Fuß abgetheilt. Wenn es sich beweisen ließe, daß die im XII. Jahrhundert erbaute Kirche uicht gänzlich zerstört ist nnd daß der Bau des XII. Jahrhunderts sich den erhalten gebliebenen Details angepaßt hat, dann stüude auf Grund der Pfeiler uud der Gliederung der Portale die Kirche zu Kirch- drauf als einziger Beweis nicht nur für das Oberland, sondern für das ganze Land da, daß die entwickeltere romanische Banknnst in Ungarn schon zu Ende des XII. Jahr- hunderts heimisch zu werden begann. Außer den oben geschilderten größeren Möuchsbauteu und der Kathedrale von Kirchdranf ist die romaiusche Baukunst in Oberungarn noch durch ziemlich zahlreiche
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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