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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 66 -
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66 und die dichter bevölkerten Ortschaften begannen sich ans Grnnd königlicher Freibriefe zn Städten zn entwickeln. Die auf Belas IV. Einladung hereingekvmmenen neueren Gäste, unter denen sich eine große Zahl von gewerbetreibenden Bürgern befand, vermehrten die Bevölkerung bedeutend und der König erneuert deu älteren ihre durch die Verheerungen der Tataren verloren gegangenen Freibriefe (so den Ansied- lnngen von Altsohl, Karpfen, Bäbaßek und Dobroniva), die neueren Niederlassungen aber begabt er mit ähnlichen Freiheiten. Diesem Beispiele solgen seine Nachfolger Stefan V., Ladislaus IV. und Andreas III., dann nach dem Aussterben des arpadischen Hauses Karl Robert, Sigismund und die übrigen; alle schreiten auf dem betretenen Wege vorwärts und verleihen mit freigebiger Hand die städtischen Privilegien. So entwickeln sich in der zweiten Hälfte des XIII. Jahrhunderts und dann im XIV. zahlreiche größere und kleinere Fremden- eolonien zu Städten und nehmen einen raschen Aufschwung. Nach einander tauchen Preß- burg, Tyrnau, längs den kleinen Karpathen Sanct Georgen, Bösing, Modern auf, dann die beiden ältesten Bergwerkscolonien Kremnitz und Schemnitz, im Sohler Comitate Neusohl und die schon erwähnten kleineren Städte, im Zipser Comitate Lentschan, Käsmark und mehrere kleinere Städte, im Abaujer Comitat Kaschau, im Saroser Comitat Eperies, Bartfeld n. s. f. Diese Reihenfolge von Städten allein genügt, um zu bezeuge», daß das einst von Urwald bedeckte, kanm bewohnte Oberland, bis dahin der am wenigsten cultivirte Theil des Landes, wie auf einen Schlag sich umgewandelt hatte und im Besitze der Bedingungen war, um fernerhin mit den anderen Gegenden des Landes auf dem Gebiete der bürgerlichen Cultur Schritt zu halten, ja dieser und jener zuvorzukommen. Sobald diese Städte sich auf Grund ihrer bürgerlichen Freiheiten organisirt, im Schutze ihrer Mauern einen sicheren Zustand geschaffen und es zu einigem Wohlstand gebracht hatten, wandten sie ihre Hanptsorge der Erbauung eines Gotteshauses zu. Dieses war ihr erstes öffentliches Bauwerk, das sich auf dem rundlichen oder länglichen, nmbanten, durch Häuser geschützten Hauptplatze der Stadt erhob, der größte Stolz der Bevölkerung, der Ausdruck ihres christlichen Glaubens nnd bürgerlichen Selbstbewußtseins. Die Bettel- orden, und zwar die Franciscaner, Dominicaner und Panliner, die sich um diese Zeit im Lande ansässig machten und ausbreiteten, und die auch als Verbreiter der gothischen Bauweise anzusehen sind, ließen sich im Oberland weniger zahlreich nieder und spielten daher auf dem Gebiete der Bauthätigkeit neben der städtischen Bürgerschaft eine weniger ansehnliche Rolle. Die ackerbautreibenden und grnndbefitzenden Orden hatten ihre Bau- aufgaben in der vorhergehenden Periode durchgeführt, weshalb ihre Thätigkeit in dem nunmehrigen Zeitraum weniger Wichtigkeit besitzt. Die also beginnende Epoche des gothischen Banes dauerte fast 250 Jahre lang, bis ans Ende des XV. Jahrhunderts, ja darüber hinaus, und in dieser Zeit nahm die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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