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zeigt die Kirche zu Szeut-Mihaly Schiff und Chor in gleicher Breite. Hier wie in
Közep-Szlecs schließt das Chor fünfseitig ab. In der Kirche zu Szmrecsäny ist die flache
Holzdecke durch mannigfaltiges, aufgemaltes Ornament belebt. An den Kirchen der
Ortschaften Szent-Piter, Nagy-Palngya, Szent-Jvän, Szeut-Andräs, Dovallö, Nagy-
Dobröcz u. f. w., sämmtlich im Liptauer Comitat, haben Umbauten nur wenig altes
Detail übrig gelassen. Im Tnröczer Comitat sind die kleineren gothischen Baudenkmäler
die Kirchen zu Mosöcz, Nagy-Jeßeu, Szent-Mihaly, Szent-Märia, Töt-Pröna, Pribiez
und Neczpäl. Die Kirche zu Geletuek im Barser Comitat haben wir bereits erwähnt.
In demselben Comitat war auch die Umfassungsmauer der Kirche zu Szlaßka einst
durch Thürme verstärkt. Gothische Banwerke sind ferner die Kirchen der Ortschaften Luczka,
Berzeucze, Jauo-Lehota, Lutila, Trubiu und Vießka. Im Nögrader Comitat sehen wir an
der Kirche zu Alsö-Sap den achteckigen Thurm mit je drei Seiten auf Kragsteinen, die aus
der Wand der Westfa^ade vorspringen, mit zwei Seiten aber auf der Stirnmauer stehen.
Die Kirche zu Gäesfaln ist, laut der Inschrift über der Thüre, im Jahre 1350 durch die
Familie Toma erbaut. Im Gömörer Comitat befinden sich die Kirchen zu Kraßnahorka-
Väralja uud Geezelfalva noch in ziemlich gutem Zustande; mehrere Dorfkirchen waren
schon ursprünglich unbedeutende Gebäude und sind dies mit der Zeit noch mehr geworden.
In der Westgegend, im Ärvaer Comitat, kommen keine gothischen Pfarrkirchen vor.
Die Pfarrkirche zu Treutschiu ist völlig umgestaltet. Im Neutraer Comitat sind die
hervorragendsten derartigen Denkmäler die Kirchen zu Skalitz (Szakoleza) und Waag-
Neustadl (Väg-Ujhely). Die von Skalitz ist eine dreischiffige Halle, obgleich ihre Seiten-
schiffe etwas niedriger sind als das Hauptschiff; das Chor schließt mit drei Seiten eines
regelmäßigen, die Seitenschiffe mit eben so vielen eines unregelmäßigen Achteckes; an der
Westfront erhebt sich ein in das erste Joch des Mittelschiffes hineingebauter Thurm.
Dieser, sowie die Gewölbe und Pfeiler der Schiffe, wurden in neuerer Zeit umgestaltet.
Auch das daneben stehende achteckige Beinhaus ist neu gewölbt. Die Pfarrkirche zu Waag-
Neustadl ist im XV. Jahrhundert erbaut und war zuerst einschiffig; im Jahre 1672 um
zwei Seitenschiffe erweitert, wurde sie auch sonst noch durch mehrfache Wiederherstellungen
so umgestaltet, daß mit Ausnahme der Strebepfeiler, des Chorabschlusses und einiger
Fenster von der alten Kirche nichts mehr übrig ist. Zu erwähnen sind noch die kleineren
Pfarrkirchen zu Privigye, Csejte, Kos, Brezäu und Deutsch-Proben (Nemet-Pröna). Im
Preßburger Comitat fallen durch ihre Größe besonders auf die am Fuße der kleinen
Karpathen gelegenen Kirchen der Städte St. Georgen (Szent-György), Bösing (Bazin)
und Modern (Modor). Charakteristisch sind für sie spätgothische Formen, unregelmäßige
Anordnung, schlechtes Baumaterial und bantechnische Mängel, als Folge von Unerfahren-
heit oder Nachlässigkeit. Die Pfarrkirche von St. Georgen liegt sehr schön, außerhalb der
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (5), Band 18
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (5)
- Band
- 18
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.02 x 21.71 cm
- Seiten
- 462
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch