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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
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104 In neuester Zeit hat dieses kostbare Werk eine unter der Leitung Friedrich Schulek's in gewissenhafter Weise vorgenommene Restanrirnng unverändert durchgemacht, und behält somit auch serner seinen Werth als eines der charakteristischesten Beispiele für den Formen- reichthum der gothischen Baukuust in Ungarn. Die Minoriten ließen sich zu Beginn des XIV. Jahrhunderts in Lentschan nieder, wo sie mit Kirche nnd Kloster eine der größeren und schöneren Anlagen der Bettelorden herstellten. Die Kirche ist eine dreischissige Halle; das Mittelschiff war ursprünglich durch fünf Pfeilerpaare von den Seitenschiffen getrennt. Das sorglos aufgebaute Schiff wurde alsbald baufällig, so daß man die beiden ersten Joche zumauerte, den Rest aber mit einem neuen Gewölbe versah. Dauerhafter erwies sich das Chor mit drei Jochen, dreiseitigem Abschluß und einem Kreuzgewölbe, dessen Rippen auf theils aus drei, theils aus süus Halbsänlenschäften gebildeten Diensten ruhen. Die Fenster haben am Schiffe vier, am Abschluß drei, am Langchor zwei Abtheilungen und einfaches aus Drei- und Vierpässen bestehendes Maßwerk. Der an der Westfa^ade aufsteigende, spater theilweise umgestaltete, gedrungene Thurm ruhte mit seiner äußeren Waud aus der Stadtmauer und sein Untertheil gewährte der der Mauer entlangziehenden Gasse Durchlaß. Das sehr einfache Thor befindet sich an der Südseite. Der ganzen Nordseite liegt der Kreuzgang an und bildet einen unregelmäßig viereckigen Hof, dessen Joche Kreuzgewölbe haben. Der neben dem Chor befindliche quadratische Capitelsaal hat ein Kreuzgewölbe, dessen Gurten nnd Nippen ans dem in der Mitte stehenden, achteckigen Pfeiler ruhen. Diese Ansiedelung ging unter vielerlei Mißgeschick zeitweilig au die Jesuiten, dann an die Prämonstratenser über und verwahrloste dabei. In Privigye (Neutraer Comitat) saßen im Jahre 1496 Carmeliter. Ihre Kirche steht ans dem Hügel außerhalb der Stadt und ist ein geringer Bau, der viel Ungemach ausgehalten hat. Ensebius, Domherr von Gran, gründete im Jahre 1246 für Ungarn den Orden des heiligen Paulus Eremita. Die Ordensregel wurde auf der Ofuer Synode 1308 bestätigt, worauf der Orden rasch zur Blüte gelangte, durch Karl Robert, besonders aber durch Ludwig den Großen wirksame Gunst erfuhr und zn so allgemeiner Beliebtheit gelangte, daß zahlreiche hohe Geistliche und die Mitglieder der vornehmsten Familien in seinen Verband traten. Es ist urkundlich bezeugt, daß im Oberlande, und zwar meist in den Comitaten Gömör, Bvrsod, Abanj und Zemplen während des XIV. Jahrhunderts über zwanzigNiederlassnngendesP anlincrordens entstanden.Diese dürften jedoch, allerWahr- scheinlichkeit nach, größtentheils für zwei bis drei Personen eingerichtete Einsiedeleien gewesen sein, ohne eigene Kirchen, so daß ihre Mitglieder sich zum Gottesdienst nach den nahen Ortschaften und Bnrgen begeben mußten. Diesem Umstände mag es zuzuschreiben sein, daß es im ganzen Oberlande nnr drei gothische Kirchen des Pauliuerordens gibt, und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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