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zugehörigen Pußten Telke, Varjas und Feketeerdö, hat 2643 magyarische Einwohner.
Seine Burg gehörte einst den Amade und war damals mit Thürmen und Wassergräben
befestigt; es ist da auch ein reiches Archiv.
In dem jenseits des Gebirges gelegenen Theile des Preßbnrger Comitats ist die
Anzahl der Ortschaften weit geringer, als im übrigen Comitat. Die Landstraße geht von
Preßbnrg über Blumenan (Lamacs), Bisternitz (Bestercze), Maaßt, Stampfen (Stomfa),
Lozornö, Zankendorf (Detrekö-Csötörtök), Malaczka, Groß-Schützen (Nagy-Levärd),
Sanct-Johann (Szent-Jänos), Szekelyfalva (Szekula), Bür-Sanct-Georg (Bür-Szeut-
György) und Kugelhof (Kuklö) ins Neutraer Comitat nach Schloßberg (Sasvär). Die
Eisenbahn folgt über Blumenan und Theben-Neudorf so ziemlich auch der Richtung der
Landstraße, wobei sie einen Seitenzweig nach Stampfen sendet. Über die Kleinen Karpathen
führt von Malaczka her über Pernek eine schön angelegte und zum Theil aussichtsreiche
Straße in Serpentinen nach Bösing.Die bedeutenderen Orte dieses Bezirkes sind Malaczka,
Geir ing (Gajar),Groß-Schützen (Nagy-Levard) und Sanc t - Johann (Szent-Jänos).
Malaczka, mit großem Schloß der Fürsten Pälffy, hat 4.211 flovakifche und deutsche
Einwohner, eine Sparcasse, eine Volksbank und ein Franziskanerkloster. In Groß-Schützen
nnd Sanct-Johann befinden sich bedeutende herrschaftliche Obstgärten, auch werden daselbst
viel Werkzeug, Messer, Äxte für Metzger, Schlägel für Böttcher, Hacken, Taschenmesser und
Eßgeräthe fabrizirt. Die schwarzen Thongefäße von Groß-Schützen sind nicht so künstlerisch,
wie die sogenannte Habanifche Majolika, die einst hier, aber auch im Bezirk jenseits des
Gebirges, zu Stampfen und Malaczka, an der Ostseite der Kleinen Karpathen aber zu
Modern, Schattmansdorf,Dejtha und Sauct-Stefan erzeugt wurde. Dieser Zweig der Kuust-
iudnstrie genoß eiust europäischen Ruf und die Habaner standen in lebhaftem Geschäfts-
verkehr mit dem Auslande, besonders den benachbarten österreichischen Ländern, wohin sie
große Waarenmengen lieferten. An den westlichen Abhängen des Gebirges liegen Apfels-
bach <Almäs), Pernek, Kuchel (Kvnyha) und Brei tenbrunn (Szeleskut), letzteres durch
seine starke Hausindustrie von Holzwaaren bekannt, wie Bozorno durch seine Flachs- und
Hanfwebereien. Dann folgen Blasenstein (Detrekö-Väralja), Blasenstein-Sanct-
Nikolans (Detrekö-Szent-Miklös) und Blasen st ei n -Sanc t -Pe te r (Detrekö-Szent-
Peter), deren Vorname der noch jetzt über Väralja aufragenden Ruine Blasenstein entlehnt ist.
Diese Bnrg und die ausgedehnte Herrschaft gehörten einst den Fugger, später den
Balassa, jetzt sind sie Palssy'scher Besitz. Blasenstein-Sanct-Nikolans treibt viel Flachs-
und Hanfweberei. In der Marchebene liegen Laab, Zankendorf (Detrekö-Csötörtök),
Kiripolcz, Klein-Schützen (Kis-Levärd), Dimburg, Uugeraideu (Magyarfalva)
und Jakobsdorf (Jakabfaln). Die Zuckerfabrik zu Uugeraideu liefert jährlich 60.000
Meterceutuer Zucker. Zwischen der Miava und Rndava liegen Szent-Js tvän,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (5), Band 18
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (5)
- Band
- 18
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.02 x 21.71 cm
- Seiten
- 462
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch