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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
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230 Im Gebiete Komorns ist, wie in den übrigen Theilen der Schütt, Kies, Sand oder lehmige Ablagerung überall zu finden. In der Römerzeit stand auf dem Gebiete Komorns eine gegen die Quadeu errichtete Greuzveste (eastrum). Wie dieses Festungswerk ursprünglich hieß, darüber gehen die Meinungen auseiuauder. Grabungen wurden an diesen Orten bisher nicht vorgenommen, allein trotzdem kamen Mitte des vorigen Jahrhunderts in der Festung zahlreiche römische Denkmäler aus dem Boden zum Vorschein. Von drei Steinsärgen und mehreren Statuen, die sich darunter befanden, erschienen auch eingehende Beschreibungen in französischer Sprache. Zweifellos sind in die Mauern der alten Burg und der St. Andreaskirche massenhaft römische Ziegel und Steine verbant worden. Doch ist ein großer Theil dieses Baumaterials aus dem gegenüberliegenden O-Szöuy (in der Römerzeit Bregetio) über die Donan hieher gelangt. Als die Ungarn hereinkamen, fanden sie Komorn bereits vor, es war damals, wie die meisten Städte, eine slavische Niederlassung. Der slavische Ursprung des Stadtnamens (Komärom — Stechmückenort) und andere Umstände machen dies zweifellos. In Komorn und Umgebung ließen sich — nach dem Anonymus Notarius — die Kumaueu nieder. Die hier angesiedelten Magyaren beschäftigten sich mit Fischfang und Viehzucht. Zahlreiche Geräthe der Urfifcherei, z. B. der Angelheber (kentö), der doch aus vorgeschichtlicher Zeit stammt, sind noch jetzt gebräuchlich. Der Wels wird auch mittels der Angel mit Quackholz (kuttxoZatü) gefangen, wie an der unteren Wolga. Zur Zeit Stefaus des Heiligen dürfte Komorn fchou ein ziemlich großer Ort gewesen sein, denn der König verlieh das Einkommen aus der Überfuhr dem Kloster von Bakonyböl. Schon unter den Ärpaden hatte es auch eiue Burg, zu der ein umfangreicher Besitz als königliches Gnt gehörte. Im Laufe der Zeit bekam die Burg, sowie der Burgbesitz, theils durch Douatiou, theils durch Verpfändung, oftmals neue Inhaber. Unter Bela IV. war dies Graf'Walter, 1277 Banus Thomas. Dauu fiel es an das mächtige Geschlecht Csäk, doch uahm es Karl Robert 1315 dem Matthäus Csak mit Waffengewalt ab und verlieh es dem Graner Erzbischof Thomas. Einige Jahre später wurde es durch Tausch wieder königlicher Besitz. Da die Könige häufig in der Burg weilten, ließ König Matthias I. sie durch Neubauten so erweitern, daß Wladislaus II. in ihr sammt seinem Hofstaat, ja sammt den Mitgliedern des Reichstages Unterkunft fand. Im Tatarensturme wurde Komorn laut einer Urkunde Belas IV. durch einen gewissen Folwyne schon von der Burg aus vertheidigt. Nach dem Tatareneinfall verpfändete der König die Burg einem Juden, Namens Henel; dem Orte selbst aber verlieh er städtische Vorrechte. Diese Privilegien wurden durch die späteren Herrscher immer mehr erweitert. Nach dem Anssterben des Ärpädenhanfes war Komorn eine Zeit lang im
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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