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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 248 -
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248 (Csuny) aus dieser heraus- und bei Apsldörfl (Venek) wieder in sie zurückfließende Wiesel- burger oder Kleine Donau gebildet. Da die Donau seit Urzeiten rechts hindrängt, vergrößert sie das Csilizköz zusehends. Aber in dem Verhältniß, in dem dieses wächst, nimmt das Szigetköz ab. Die im Zuge befindliche Regnlirnng uud die dazu gehörigen Quaibauten werden jedoch diesen fortwährenden Veränderungen des Flußbettes ein Ende machen. Zwischen den Inseln Kleine und Große Schütt, von Ragendorf bis Apfldörsl, bildet der Hauptarm der Donau noch etwa 295 größere und kleinere Inseln und Sandbänke; außerdem der Wieselbnrger Arm allein 44. Die große Schütt war einst ein besonderer Bezirk und selbständige „proviueia". Die Ortschaften des oberen Theiles (Feltäj) gehörten größtentheils zur Preßburger, die des unteren (Altaj) zur Komorner Burg. Der Preßburger Theil wurde einst auch Csallöközer Comitat (Lomitatus cke dsallükö?) genannt. Die Mehrzahl der Einwohner gehörte dem Adelstand an. Es gibt noch jetzt Dörfer, wo alle Bewohner adelig sind. Einige der glänzendsten Adelsfamilien, so die Jlleshäzy, Esterhäzy, Amade, Kont n. s. w. können die Insel Schütt ihre Wiege nennen. Nach der Überlieferung begann die hiesige Bevölkerung noch zur Zeit St. Stesaus, der hier mehrere Kirchen baute, das Christenthum anzunehmen. Er selbst wohnte der Sage nach auf der Stätte der Ortschaft Vajka und soll daselbst die noch jetzt gedeihenden vielhundert- jährigen Cornelkirschenbäume gepflanzt haben. Das Volk bewahrt auch viele sagenhafte Erinnerungen an den öfteren Aufenthalt der Könige Sigismnnd und Matthias in Esallököz, wo sie Paläste und Jagden unterhalten hätten. In der That war dies die Blütezeit der Insel Schütt; ihre Kirchen, interessante Baudenkmäler, stammen meist aus dieser Zeit. An mehreren Punkten befanden sich königliche Jagdschlösser. Die „Terra Vadaskert" Wildgarten) ist schon zugrunde gegangen, aber im XVI. Jahrhundert war sie noch vorhanden. In der Gemarkung von Örs heißt eine Stelle noch jetzt Vadasdülö Wildacker). Da der feuchte Boden zur Obstzucht sehr geeignet war, wandte sich ein großer Theil der Bevölkerung dieser zu. So wurde denn aus der Insel Schütt ein „Obst- paradies", ein „Fruchtgarten". Ihre Prodncte gelangten zu großem Rufe. Verböezy erwähnt in seinem Gesetzbuch „Tripartitum", daß die auf der Insel Schütt gewachsenen Weintrauben höher geschätzt werden, als alle anderen. Als aber die Abzweigungen der Donau und ihrer Nebenflüsse infolge der Regulirungen auszutrocknen begannen, gingen die Obstgärten ein, die Gärten und fruchtbaren Haine wurden zu öden Sandstätten. Anderwärts wieder verkamen die alten Dämme nnd die Strömnng des Flusses vernichtete den Wohlstand. Die auf der Insel verbreitete Sage erzählt den Niedergang der Schütt folgendermaßen: Einst befand sich hier der Goldene Garten der Feen, wo ewiger Frühling blühte und goldene Früchte wuchsen. Der Wohnsitz der Feen war die mitten in der Kleinen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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