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Tepla liegt am südwestlichen Fuße des Bäpecz-Berges. Sein Bach, der die beiden
Häuserreihen mitten durchschneidet, trennt zugleich den Vapecz vom Trentschiner Gebirge,
dessen mit waldigen Lehnen anhebende Äste einen auffälligen Gegensatz zu den kahlen,
mergelrothen Abhängen des Vapecz bilden. Eine prachtvolle, angeblich noch von Jlles-
häzy angelegte Straße führt zwischen Eschenreihen in das Teplieska-Thal, das sich nach
Osten öffnet und die „Perle der Karpathen", Trentschin-Teplitz (Trencsen-Teplicz)
enthält. Die ausgezeichneten Thermen sind 1551 zuerst erwähnt. Unter Jlleshazy nahm
das Bad einen Aufschwung und durch die freigebige Fürsorge des Barons Sina gedieh
es zu europäischem Ruf. Es liegt iu wiesengrünem Thalgrnnd umfangreich hingebreitet,
mit vielen elegant eingerichteten, allen Anforderungen entsprechenden Gebäuden. Den
Rahmen dieser Lage bilden rechts der bewaldete, mit einem Aussichtspavillou gekrönte
Zay Ugröcz.
Klepäcs (574 Meter), links der kahle Dedovecz, im Hintergrunde (Osten) der Csalänhegy
(952 Meter) mit seinen Nachbarn, sämmtlich Kalkstein. Auf dem Hauptplatz ist ein Bereich
von etwa 200 Ouadratklaster, worin fünf Schwefelquellen von 29 bis 32 Grad Reaumur
ausgehen; ebenda entspringt auch die Therme. Alle Quellen ergießen ihr Wasser in Bassins,
von 3000 Cnbiksnß Gehalt; doch gibt es auch Extrabäder. Die Heilkraft bewährt sich bei
den mannigfachen gichtischen, rheumatischen, paralytischen und nervösen Leiden, bei
Skropheln und Quecksilbervergiftung u. f. w. Dabei fehlt es nicht an Comfort und
Zerstreuung, es gibt Musik, Konzerte, Theater und Ausflüge. Wasser uud Lust sind aus-
gezeichnet, das Klima günstig uud die Grenze nahe. So konnte es nicht fehlen, dass dem
Orte die Kranken aus Mähren, Schlesien, Galizien und Preußen, ja aus Polen nnd
Rußland, alsbald zu Tausenden zuströmten.
An der hübschen neuen Gendarmeriekaserne von Teplitz vorbei, steigt man zwischen
bewaldete» Rücken 440 Meter hoch zum steilen Machuäcs-Paß empor. Gegen Südwest
Ungarn V. 21
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (5), Band 18
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (5)
- Band
- 18
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.02 x 21.71 cm
- Seiten
- 462
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch