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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 354 -
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354 jedoch war als Grenzpunkt allezeit so feststehend, wie als Berg selbst, von dessen zwei Länder beherrschendein Gipfel man die erzgedeckten Thürme des fernen Krakan erblickt. Man glaube übrigens nicht, daß das Gebiet des Ärvaer Comitats schon in jener alten Zeit volkreiche Niederlassungen enthalten habe. Das richtige Bild ist vielmehr ein nnabsehbarer Urwald, von dem das jetzige Arvaer Comitat nur einen geringen Theil bilden mochte. Ein halbes Jahrtausend verging seit der Landnahme, ohne daß Ärva in unseren Quellen auch nur erwähnt wurde, und als endlich in der zweiten Hälfte des XIII. Jahrhunderts auch Ärva in das Licht der Geschichte tritt, gilt es noch immer blos als Bestandtheil des großen Comitats Zölyom (Sohl). Die Obergespäne von Sohl nnd Liptan fignriren in unserer Geschichte auch noch viel später blos als Burgvögte von Ärva, und zur Zeit Ludwigs des Großen, als die Adelsurkunden geprüft wurden, kommt in dem berühmten Protokoll des 5uckex euriae Emerich Bebek Ärva blos als ckislrictus vor. Das rauhe, mit ungeheuren Nadelwäldern bedeckte Gebiet konnte zu jener Zeit gewiß nnr schwach bevölkert sein, und wenngleich zu seinem Schutze Burg Ärva als Grenzbnrg schon zur Zeit der ersten ungarischen Könige bestanden haben mag, hat sie es doch thatsächlich unter den ärpädischen Königen zu keiner besonderen Wichtigkeit gebracht. Erst später, unter dem Hause Aujou, besonders unter Ludwig dem Großen, begann die Besiedlung in größerem Maße. Unsere Geschichtschreiber haben sich viel gemüht, den Ursprung des Namens Ärva zu erklären, allein ohne befriedigendes Ergebniß. Im Hinblick auf die Natur des wald- bedeckten, von wildem Gebirge kreuz und quer durchzogenen Gebiets ist es das Wahr- scheinlichste, daß der Name von dem slovakischen Gorava oder Horava waldig) herstammt, aus dem sich die Form „Orava" ergibt. So mag die jetzige slovakische Benennung des Comitats entstanden sein, von der das magyarische „Ärva" herkommt. Läßt man diese Erklärung gelten, so drängt sich auch die Annahme auf, daß der Name der Waldgegend weiter auf den sie durchziehenden Flnß und schließlich auf die Burg Ärva übergegangen sei, und es erscheint auch der weitere Schluß gerechtfertigt, daß die ersten Ansiedler des Comitats Slovakeu gewesen. Die Bevölkerung, nach der letzten Zählung 84.820 Seelen, gehört noch jetzt fast ausschließlich der slovakischen Zunge an. Die Ansiedler von erweislichermaßen deutschem und walachischem Ursprünge haben ihre Nationalität längst eingebüßt, das magyarische Element aber, das sich lediglich auf die Intelligenz beschränkt, ist verschwindend gering. Die Slovaken selbst lassen den beiden Gegenden des Comitats entsprechend zwei Hauptgrnppen erkennen. Die Bewohner der Bezirke Nämeßto und Trßtena zeigen sich stammes- und sprachverwandt mit den Polen im nachbarlichen Galizien; die der unteren Gegend aber, in den Bezirken Alsö-Kubin und Bär, sind augenscheinlich angesiedelte Slovaken aus den Nachbarcomitateu Liptan
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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