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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 365 -
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365 Zugbrücken sind fast spurlos verschwunden. Dagegen hat die gewaltige Rundbastei, die den südöstlichen Theil unter der Burg umzieht, der Zeit getrotzt. Diese mit einer Brustwehr umgebene Bastion gleicht einem geräumigen Hof und enthält ein aus Haustein gebautes Nenaissanee-Gloriett; neuerdings wurde sie durch Asphaltpflaster noch haltbarer gemacht. Von der Felszinne der Burg öffnet sich eine herrliche Aussicht auf das nordwärts mündende, mit düsterem Tann bewachsene Raesovaer Thal und auf die blau umnebelten Berggruppen der Hohen Tatra. Die älteste Quelle, aus der wir von der Burg erfahren, liegt nicht weiter zurück, als in der zweiten Hälfte des XIII. Jahrhunderts. Damals befand sich Ärva im Besitz der Söhne des Gespans Detre (Dietrich): Peter, Ottonch und Mikou, Vorfahren der Familie Balafsa. Von ihnen löste Bela IV. 1267 die Grenzbnrg zurück, die dann bis zu Beginn des XIV. Jahrhunderts unter königlichen Burghauptleuten stand. Im Bürgerkriege, der dem Anssterben der Ärpaden folgte, wurde Ärva wieder Privatbesitz, jedoch nur für kurze Zeit, denn Karl Robert schenkte die Burg seinem geliebten Getreuen, dem aus dem Feldzuge gegen den walachischen Wojwoden Bazarad bekannten Magister Danch oder Dominik, Obergespan von Sohl und Liptan, löste sie aber schon um 1320 wieder zurück nnd setzte neuerdings königliche Burghauptleute ein. Die Besiedelung des Comitats begann unter Ludwig dem Großen. Das Amt der Burghauptleute war damals von Männern mit großem Namen bekleidet, wie Hippolyt, Kameralgras von Kremnitz, Palatin Leustach Jlsvay und anderen. Später besaßen die Burg und bekleideten die Ober- gespanswürde Herzog Ladislaus von Oppeln nnd Palatin Nikolaus Garai, allein beide nur kurze Zeit, denn schon unter König Sigismuud ist Stibor «Herr der ganzen Waag", auch Herr der Burg, bis sie 1434, nach dem Aussterben der Stibor, an die Krone zurückfällt. Der Kriegslärm, der um diese Zeit das Land erfüllte, drang nicht bis ins Ärvaer Comitat. Die Ansiedlnngen entwickelten sich da ruhig fort. Eine Zeit lang vermochten die Burg- herren Ärva sogar gegen die wiederholten Einfälle der Hnssiten zu beschirmen; dagegen ging es über ihre Kräfte, auch den mit den Hussiten um die Wette hausenden polnischen nnd böhmischen Rittern zu wehren, daß sie ihre Abenteuerzüge bis hieher ausdehnten. In Ärva setzte sich Peter Komorowski, Herr von Zivjec im benachbarten Galizien, fest nnd nsurpirte sogar die Obergespanswürde, bis schließlich Matthias dem ganzen böhmisch- polnischen Unwesen ein Ende machte. Matthias verlieh die Burg dem Johann Corvin. Damals geschah es, dass Matthias seinen in Ungnade gefallenen Kanzler, den Erzbischof von Kalocsa, Peter Värday, zn lebenslänglichem Kerker vernrtheilte und auf der Burg Ärva einschloß. ,^rva luisti eris et in ^rva mvi-ierig." (^rva bedeutet auf ungarisch „verwaist".) Mit diesen Worten soll der große König ihm das harte Urtheil verkündet haben. Doch ging seine Vorhersagung nicht in Erfüllung, denn nach dem Tode
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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