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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 368 -
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368 rechtzeitiger Flucht verholseu, in die Burg Ärva ein, um da den letzten Streich zu erwarten, oder auch den Tod, dem der invalide, kränkliche Mann ohnehin nahe war. Gegen Ende November 1670 umschloß Heister die Burg, Anfang Dezember starb Thököly eines natürlichen Todes, dann löste sich die Disciplin der Besatzung und die verwaisten Töchter Thökölys übergaben den Platz, mit dem anch der Schatz Thökölys, Millionen an Werth, erbeutet wurde. Zwei Jahre später stand Oberungaru wieder in Flammen. Damals geschah es, daß hinter dem Rücken der Unzufriedenen ein slovakischer Jnsnrgentensührer, namens Kaspar Pika, in Ärva einbrach, die Burg besetzte und alsbald das ganze Comitat zum Aufruhr brachte. Daraufhin sandte König Leopold den General Spork herein, der Ärva alsbald in seine Gewalt bekam und den Pika gransam hinrichten ließ. Einige Jahre später (1678), als der erst 21jährige Emerich Thököly, Anführer der Knrnczen, die siegreichen Fahnen des Aufstandes bis hieher trug, öffneten sich auch die Thore der Burg ihrem jugendlichen Herrn, der acht Jahre früher hier als Knabe Abschied genommen vom sterbenden Vater. Allein schon 1683 erschien, zum Eutsatze Wiens eilend, der Polenkönig Johann Sobiesky und seine Schaaren besetzten auch Burg Ärva, die dann ununterbrochen in König Leopolds Hand verblieb, bis Franz Naköczy II. im Herbst 1703 sie nebst anderen Burgen des Oberlandes durch Belagerung nahm. Fünf Jahre hindurch war die Burg ein wichtiger Stützpunkt für die kriegerischen Operationen des mit Polen in ständigem Einvernehmen stehenden Fürsten, auch diente sie seinen Parteigängern in der Bedräuguiß häufig als Zufluchtsort. Allein nach dem unglücklichen Treffen bei Trentschin wandte sich das Blatt wieder. Die Truppen König Josefs I. trugen im Oberlande immer mehr Vortheile davon und nahmen im April 1709 auch Ärva ein. Seitdem hat kein Belagerer mehr seine Kraft an den mächtigen Wällen erprobt. Allein, was kein Belagerer vermocht, das geschah dnrch die Feuersbrunst, die im Jahre 1800 die ganze Burg einäscherte. Seitdem ist sie blos eine in gutem Stand erhaltene Rnine. Burg Ärva und das ihm zu Füßen liegende Dörfchen Ärva-Vära l ja liegen an dem Punkte, wo der von Osten kommende Ärvaflnß am Fuße des felfigeu Burgberges beinahe in rechtem Winkel nach Süden, in der Richtung ans den Kicsaraberg abbiegt, hier aber au einen Conglomeratfelfen prallt und mit scharfer Wendung wieder nach Westen ablenkt. Die nämliche Richtung schlägt hier auch die Landstraße ein, die an der nördlichen Ecke des Dorfes den auch in geologischer Hinsicht sehr interessanten, an Ammoniten der Juraperiode reichen Bnrgselsen umzieht uud dauu über einen Sattel in das Ärvathal führt. Zwei Kilometer östlich von Ärva-Väralja liegt das Dörfchen Alsö-Lehota (Lehotka) nnd weiterhin längs der Landstraße Felsö-Lehota, das einst zur Ärvaer Herrschaft
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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