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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 22 -
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22 dessen „ganze breite Kraft, die saftige Formensprache, die gediegene Raumentfaltung" von C. Gurlitt anerkannt wurde. Weiter treffen wir auf die S t . Andreaskirche, welche noch viele Merkmale ihres ursprünglichen, romanischen Charakters an sich trägt. Endlich noch die kleine gothische S t . Ägidiuskirche mit ihren marmornen Chorstühlen aus der Zeit der Renaissance und einzelnen Proben der localen Zunftmalerei. Rechts davon erhebt sich vor unseren Blicken die majestätische Burg von Krakau. Sie steht auf der Wawel genannten Anhöhe. Ehemals ragten dort sicherlich mehr Thürme auf, als heute; am Ende des XVIII. Jahrhunderts standen hier noch drei Kirchen. Gegenwärtig ist nur eine übrig, die Kathedrale. Die königliche Burg ist in Kasernen umgewandelt worden; von Militärspitälern umgeben, durch Feuersbrünste, Einfälle und das Hausen der Rekruten ganz zugrunde gerichtet, besitzt sie nur mehr wenige Spuren ihrer einstigen Pracht. Nur von außen imponirt sie noch, indem sie von ihrer Höhe stolz auf die Stadt und die Vorstädte herab blickt. Allein, von dem ungeheuren prächtigen Hofe abgesehen, welcher an drei Seiten von einer kühnen, durch drei Stockwerke laufenden, gegenwärtig überlasteten, umgebauten Eolonnade umgeben ist, bietet das Innere einen traurigen Anblick dar. In einem der größeren Säle wurden die Marmorsäulen durch hölzerne Pfeiler ersetzt, in einem andern wurde die caffettirte Decke mit einer Tünchsoffite verkleidet. Die herrlichen Fenster des ersten und zweiten Stockwerks aus den Perioden der Gothik und der Renaissance sind vermauert, die schönsten Thüren muß man heute in der Regimentsküche suchen. In dem alten, gewölbten, auf einem Pfeiler ruhenden Saale liegen jetzt die kranken Soldaten. Die ganze südliche Seite des Wawel nehmen moderne, häßliche Bauten ein, Spitäler oder Kanzleien. Nur an einigen Stellen haben sich alte Stnccoarbeiten und Thüreinfassungen erhalten, nur hier und dort zeigt sich eine nnverwischte Spur, ein Wappen der Wasa- Dynastie. Drei alte Thürme strecken noch ihre, von kleinen Fensterchen durchlöcherten Ziegelmauern in die Höhe. Keine Restanrirung wird jemals die ehemalige Burg der Piasten und der ersten Jagiellonen wieder erstehen machen können, sie vermöchte höchstens den Anblick der Burg, wie er im XVI. Jahrhundert war, zu erneuern. Einen Jeden, der heute die Burg betrachtet, müssen zwei Inschriften frappiren; beim Eintritt in den Hof lesen wir: ,8i veus nvbiseum, cznis contra nos«? und an dem erwähnten Erker treten die melancholisch stimmenden Worte hervor: .l 'ernpora inutantur et nc>s innwnnn- in illis«. Auch die Kathedrale der Stadt Krakau bedarf der Reuovirung. Wir treten durch ein Thor ein, das der Spät-Renaifsance angehört, und staunen die an eisernen Ketten hängenden Riesenknochen irgend eines vorsündfluthlichen Thieres an. Links ragt der Uhrthurm in die Höhe, den eine leichte malerische, aus dem Anfang des XVIII. Jahrhunderts datirende Kupferhaube deckt. Rechts befindet sich der sogenannte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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