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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 108 -
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108 nur 481 Meter über dem Meeresspiegel, somit beträgt der ganze relative Unterschied keine 300 Meter. In der Nähe des Kosciuszkohügels befindet sich in Wola jnstowska ein fürstlich Czartoryski'scher Palast mit einem schönen, auch für das Publikum zugänglichen Park; wir begeben uns jedoch südwestlich nach Bielany, wo das imposante, von einem herrlichen Walde umgebene Kamaldnlenserkloster von der Höhe der jurassischen Felsen die ganze Gegend beherrscht. Die Lage des Klosters ist reizend, und es wäre wirklich nicht leicht, einen größeren Gegensatz zu finden als die ascetischen, weltentrückten Mönche, die die Nächte in ihren Särgen zubringen, und sich gegenseitig mit .meinento mori- begrüßen, ans dem herrlichen Hintergrunde des lebensvollen, lachenden Weichselthales. Einige Kilometer weiter westlich gelangen wir bei der Ortschaft Piekary in ein sehr malerisches Felsenthor, durch das die Weichsel sich ihren Weg bahnt. Auf dem rechten Flußufer erhebt sich aus den Fluten ein steiler, schroffer, jurassischer Kalkfels, gekrönt mit der Rnine des noch von Bvleslaus dem Tapferen gegründeten Benedietinerklosters, von dem nur die im XV. Jahrhundert restanrirte Kirche und die äußere Umfassungsmauer sich erhalten haben. Ähnliche Felsen erblickt mau auch auf dem linken Flnßnfer nnd es hat den Anschein, als ob dieser gewaltige Durchbruch durch die erodireude Kraft der Weichsel gebildet worden wäre. Bei näherem Studium erweist sich jedoch diese Voraussetzung falsch; denn wir finden überall in den Klüften nnd an den Felswänden bis zum Niveau des Weichselflusses Ablagerungen des mivcäneu Meeres, die somit den besten Beweis liefern, daß dieses Thal mit dem Felsenthore bereits vor Eintritt des miocänen Meeres existirte. Nördlich davon kommen wir über Liszki nach Mniköw, dem beliebten Sommer- aufenthaltsorte der Krakauer, vor Allem aber der Künstler, die in der reizenden Umgebung genng Anregung für schöne Landschaftsbilder finden. Die jurassischen Kalke bilden in einem Nachbarthale zahlreiche malerische riffähnliche Felsen, deren Höhlen interessante diluviale Säugethierreste bergen. Ähnliche Felsen findet man auch weiter nördlich auf dem Wege nach der Eisenbahn- station Zabierzöw längs des Rudawkabaches. Unsere Aufmerksamkeit nimmt vor allem Anderen der sogenannte „Kmita-Fels" in Anspruch, da nach der Volkstradition und nach der gereimten, auf dem Felsen angebrachten Inschrift hier der tapfere Ritter Stanislaus Kmita aus Liebesgram durch einen Sturz in die Tiefe den freiwilligen Tod fand. Noch weiter westlich kommen wir bei Frywald und Zalas in das Gebiet der Melaphyre und bei Alwernia in das der Porphyre, die da ganze Hügel nnd Felsen bilden. In der Nähe des letztgenannten freundlichen Marktfleckens, der zum größeren Theil auf der Porphyrlava aufgebaut ist, befindet sich die Ortschaft Regnlice. Die reichen Quellen, die hier als Abfluß eines großen, unterirdischen, triadischen Wasserbeckens zu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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