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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 112 -
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112 Höhlen, welche dem Menschen der entferntesten prähistorischen Epoche als Wohnstätte gedient haben. Der Boden dieser Höhlen war mit Lehmablagerungen bedeckt, dessen Schichten sich durch Hereinströmen des Wassers gebildet haben. Die unterste, zugleich älteste Schichte besteht gemeiniglich ans sogenanntem Mammuts- oder Diluviallehm, einem Niederschlag von gelblicher Farbe, welcher in der vorausgegangenen geologischen Periode, dem sogenannten Diluvium entstanden ist und reichliche Überreste der Fanna jener Zeit enthält, wie Mammut, Nashorn, Renthier, Elendthier, Eisbär, seltener Auerochs und dergleichen. Die höheren Schichten, über derjenigen, welche aus thonartigem schwärzlichen Erdreich zusammengesetzt ist und die ältesten Überreste der gegenwärtig lebenden Fauna enthält, haben schon das Gepräge der neuesten geologischen Epoche, des sogenannten Alluvium, und sind stufenweise gegen die Oberfläche zn immer jünger. Ältere Steinzei t . Die Mehrzahl der durchforschten Höhlen, welche sich in der Umgegend von Krakau befinden, enthalten keine Spuren vom Menschen in der ältesten untersten Diluvialschichte; nur in einigen Höhlen des am meisten gegen Norden gelegenen Krakauer Gebirgszuges neben der Schlucht Ojeöw und ihren Verlängerungen und Verzweigungen sind Denkmale menschlicher Thätigkeit in der Diluvialschichte mit den Überresten der jener Zeit angehörigen Fauna entdeckt worden. Solche Spuren wurden nämlich iu der sogenannten Mammutshöhle durch I. Zawisza und vorwiegend in der Maszyeka-Höhle durch G. Ossowski gefunden. Die Denkmale menschlicher Thätigkeit, welche in der genannten untersten Diluvial- schichte der Höhlenablagerung gefunden wurden, bestehen ausschließlich aus Werkzeugen, welche aus Stein, Knochen oder Horn gearbeitet sind. Wir sehen hier große Messer verschiedener Form aus Feilerstein, anch sogenannte Schaber, welche vermuthlich zur Reinigung der Thierhäute gedient haben; ferner manche kleine Geräthe aus Feuerstein, welche wahrscheinlich zur Bearbeitung der Knochengegenstände gebraucht wurden. Von Letzteren findet man größere Mengen vor, alle ausschließlich aus Knochen der aus- gestorbenen Diluvialfauna sehr sorgfältig verfertigt. Diese Gegenstände waren entweder zur Jagd und Bewaffnung, wie die Spitzen zu Lanzen und Wurfspießen, oder zu Werkzeugen wie die Pfriemen, Spateln und dergleichen bestimmt. Gewöhnlich sind diese Knochenerzeugnisse mit eingeritzter Linear-Ornamentik verziert. Die geschilderten Spuren des Menschen in der Diluvialepoche unseres Landes, wiewohl unzweifelhaft authentisch, sind doch zu gering, um aus ihnen ein vollkommenes Bild vom Leben dieser ältesten Einwohner zu gewinnen. Nur durch die Vergleichuug dieser Denkmäler mit denen anderer Gegenden Europas, besonders mit denen im nachbarlichen Mähren, ist es möglich, zu gewissen Schlußfolgerungen zu gelangen. Man darf darnach annehmen, daß der Mensch der Diluvialepoche, dessen Spuren man in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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