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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 113 -
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113 einigen Höhlen des Gebirgszuges nördlich von Krakan gefunden hat, in der letzten Zeit der Diluvialperiode gelebt habe, welche den Übergang zur nachfolgenden Epoche bildet, das ist zu der Zeit, wo die größten und bedeutendsten Thiere der Dilnvialfauua wie Mammut, Höhlenbär zc. in Europa schon ausgestorben oder nach Norden ausgewandert waren und nur noch das Renthier mit anderem Wild in den damals üppigen Wäldern dem Jäger reichliche Beute bot. Der Mensch der Diluvialepoche ist in unsere Gegenden am wahrscheinlichsten aus dem mittleren Mähren eingewandert, wo man zahlreiche und viel ältere, bis an die Eiszeit reichende, Ansiedlnngen desselben mit Knochen des Mammut entdeckt hat. Als das Klima in der Gegend von Krakau uach dem Abgange der Eismassen, welche vom Norden her bis in diese Gegenden reichten, schon wärmer geworden war, kam auch der Mensch und siedelte sich iu den Höhlen nördlich von Krakan an. Ein Nomadenleben führend, ernährte er sich hauptsächlich von den Ergebnissen der Jagd. Feldbau und Viehzucht waren ihm noch unbekannt. Auch treffen wir in der diluvialen Schichte der Höhlen bei Krakau keine Gesäßscherben. Das erlaubt uns zu vermuthen, daß der palaeolithische Mensch der Krakauer Höhlen die Töpferei, ähnlich wie seine Zeitgenossen aus anderen Gegenden von Europa, noch nicht kannte. Nach den bis jetzt entdeckten Spuren seiner Thätigkeit zu urtheilen, besaß der palaeolithische Einwohner galizischer Höhlen sehr viele mit seinen Zeitgenossen in anderen Ländern Europas gemeinsame Merkmale. Ob er auch — was seine physische Beschaffenheit und besonders seinen Schädelban anbelangt — seinen Zeitgenossen aus anderen Gegenden gleichartig oder verwandt gewesen, läßt sich heute noch nicht entscheiden, weil die bis jetzt entdeckten Überreste zu spärlich sind, als daß man auf ihnen ein gründliches wissenschaftliches Urtheil bauen könnte. Jüngere Steinzei t oder neolithische Periode. Die langsame Umgestaltung der Diluvialperiode, verbunden mit der immer größeren Erwärmung des Klima und den Veränderungen der Fauna und Flora, ging in Europa stufenweise durch längere Zeit vor sich, bis sich endlich jene der gemäßigten Zone eigenthümlichen physiographischen Verhältnisse entwickelten, nnter welchen wir gegenwärtig leben. Geologisch wird das die Alluvialepoche genannt. Den erwähnten Veränderungen auf dem Gebiete der Natur entsprechend gestalteten sich auch stufenweise die Existenzbedingnisse des Menschen und seine Lebensweise in Galizien um. Die Menschheit ist aus der sogenannten palaeolithischen in die sogenannte neolithische Periode, welche die zweite Hälfte der Steinzeit bildet, übergegangen. In der Nähe von Krakau hat der Mensch der jüngeren Steinzeit noch längere Zeit hauptsächlich die Höhlen als Wohnstätten benützt. Später hat er sich hier ähnlich wie in anderen Gegenden des Landes, in welchen er sich ansiedelte und wo keine Höhlen vorhanden waren, auch andere Arten von Wohnstätten errichtet: Pfahlbauten oder Wallburgen, Galizien. 8
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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